Gastronomie zeigt bisher kaum Interesse an Cem Özdemirs neuem Bio-Siegel

Seit einem Jahr können Restaurants und Mensen ein neues staatliches Öko-Siegel nutzen – bisher tun dies jedoch nur sehr wenige Betriebe. Auch insgesamt kommt die Strategie des Bundesernährungsministers für mehr Bio-Lebensmittel nicht voran.

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Cem Özdemir hält ein Schild mit drei unterschiedlich eingefärbten Siegeln in die Kamera. Auf den Siegeln ist jeweils eine weiße Silhouette von Messer und Gabel sowie der Aufdruck „Bio“ zu sehen, der Hintergrund ist gold-, silber- oder bronzefarben

Rund 13.000 Euro ließ Bundesernährungsminister Cem Özdemir (Grüne) im vergangenen Jahr an eine Agentur überweisen, um ein neues Bio-Siegel zu entwerfen. Kein besonders hoher Betrag, und eher schlicht geriet die Gestaltung: Weiße Silhouetten von Messer und Gabel auf einem medaillenartigen Hintergrund in Gold, Silber und Bronze, daneben der Schriftzug „Bio“. Es ist die bereits vierte staatliche Kennzeichnung für Lebensmittel aus der Öko-Branche.

Verpflichtend für verpackte Produkte ist das EU-weite Bio-Siegel. Das deutsche Bio-Sechseck gibt es daneben weiter. Es sagt zwar dasselbe aus wie das EU-Pendant, ist aber bekannter und damit besser für das Marketing. Auf frischem Schweinefleisch weist neben den beiden parallel aufgedruckten Logos zudem ein drittes staatliches Abzeichen auf den Öko-Standard hin: das Tierhaltungskennzeichen, für das Özdemir „Bio“ zu einer eigenen, der höchsten, Stufe auserkoren hat.

Neues Siegel zeichnet Gastro-Küchen aus

Das vierte staatliche Bio-Siegel soll eine Lücke schließen: Es gilt nicht für Supermarkt-Ware, sondern für die Gastronomie – und zwar für ganze Betriebe, ob Restaurant oder Kantine. Vor genau einem Jahr, Anfang Oktober 2023, trat die neue Bio-Außer-Haus-Verpflegung-Verordnung, kurz Bio-AHV-Verordnung, in Kraft. Seitdem dürfen Gastro-Unternehmen die Medaillen nutzen.

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