Mathias Haus/Philipp van Endert Quartett
Neuss, Alte Post
Leise schlegelt Mathias Haus einige Intervalle. Tief über die Metallplatten seines Vibrafons gebeugt, lässt er der Imaginationskraft freien Lauf und schält rhythmisch frei interpretierend Themenfragmente der eigentlich in einfachen Viertelnoten komponierten Melodie des Broadway-Walzers „My Favorite Things“ heraus. Erst als dessen schlichtes Thema komplett erklingt, setzen Haus’ Mitmusiker Philipp van Endert (Gitarre), Konstantin Winstroer (Bass) und Peter Weiss (Schlagzeug) ein, um die simple Pendelharmonik und das rhythmische „Um-ta-ta“ des Musical-Klassikers aus dem „Great American Songbook“ erst einmal zu verfestigen.
Doch spannend wird es, wenn Haus in seinen Solochorus einsteigt. Wenn er im Zusammenspiel mit van Endert die simplen Akkorde dieses Songs weit auffächert, um sie an ihre tonale Grenze zu führen, wenn Bass und Schlagzeug den tänzelnden Walzerrhythmus metrisch verschleiern, wenn Haus die singbar-seichte Melodie im ausdrucksstarken Spiel der Improvisation bis zur Unkenntlichkeit verfremdet, dann wird das musikalische Konzept dieses Konzertes im Kulturforum Alte Post in Neuss deutlich: Der US-amerikanische Jazz als Musikgattung des 20. Jahrhunderts wird zur Basis des kreativen Austauschs zwischen Improvisationskünstlern aus Deutschland im 21. Jahrhundert. Auch und gerade dadurch erhalten Klassiker der amerikanischen Jazzmoderne ihr zeitloses Gepräge und werden zur universellen Sprache der Musik.
„Stella By Starlight“ ist noch so einer dieser einfachen Songs, der längst auch Einzug gehalten hat ins Standardrepertoire aktueller Jazzmusik. Beim Konzert in Neuss bleiben die vier nah am Original und interpretieren dieses Stück gleichermaßen hart auf dem Beat gespielt wie nonchalant swingend. Oder der frühe Herbie-Hancock-Hit „Maiden Voyage“, dessen riffartiges Thema über ein groovendes Bassostinato sich durch van Enderts kreative Soundspielereien auf der halbakustischen Gitarre einer zeitgemäßen Rockmusik öffnet. Selbst mit einer Originalkomposition wie van Enderts „Wait A Second“ werden die Zuhörer vor der Bühne durch eine melodische Girlande nach der anderen in den improvisatorischen Sog auf der Bühne hineingezogen.
Es ist diese unangestrengte Haltung gegenüber dem Material und das vertraut-freundschaftliche Miteinander der vier Musiker, die damit ein Lächeln in die Gesichter im Publikum zeichnen und die Menschen angeregt unterhaltend in die Pause entlassen. Der Jazz dieses Quartetts ist in der Tat eine passende Begleitung für einen faulen, späten Sonntag Nachmittag in dieser kleinen Großstadt am Niederrhein, an dem man sich nur entscheiden muss, ob man noch bei Wasser oder Apfelschorle bleibt oder sich schon mit einem Glas Bier oder Wein in der Hand vom Wochenende verabschieden möchte.
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