RiffReporter Weihnachtskalender 2024 – Komako Sakai und der Zauber des ersten Schnees
Komako Sakai liefert mit „Es schneit!“ ein berührendes Bilderbucherlebnis.
Liebe Freundinnen und Freunde von RiffReporter!
Mein Geschenktipp handelt von dem Kinderbuch „Es schneit!“ Das Bild auf dem Cover lässt bereits erahnen, was Komako Sakais wunderschöne Erzählung ausmacht – und warum ich mit meinen Kindern gerne zu diesem Buch greife.
Das kleine Hasenkind kann eines Morgens nicht in den Kindergarten, denn es schneit wie verrückt. Die Freude ist – natürlich – groß, und der kleine Hase möchte sofort vor die Tür. Doch die Mutter hält ihn zurück und bittet ihr Kind noch zu warten, bis es aufgehört hat zu schneien. Doch der Schnee nimmt kein Ende. Nicht am Mittag, nicht am Nachmittag. Das drückt dem Hasenkind auf die Stimmung. Denn mehr Schnee bedeutet auch, dass sein Vater, der weit weg arbeitet, nicht nach Hause kommen kann.
Doch endlich, am Abend nach dem Zähneputzen, verstummt der Schneefall. Hasenmama und Kind wagen sich hinaus in die wunderschön verschneite Nacht. Gemeinsam stapfen sie durch den Schnee, formen Schneebälle und kleine Schneegespenster.
Der Zauber des ersten Schnees
All diese sinnlichen Momente über den Zauber des ersten Schnees macht Komako Sakai mit ihren eindrucksvollen Bildern erfahrbar. Ihre Bilderbücher zeugen von einer außerordentlichen Beobachtungsgabe der Gefühle und des Verhaltens von Kindern. Nichts wirkt oberflächlich oder konstruiert.
Voller Poesie erleben wir in „Es schneit!“ die besondere Stille einer Winternacht: „Mama, jetzt ist es, als wären nur du und ich auf der Welt.“ Das Buch lädt auch erwachsene Leserïnnen ein, einmal innezuhalten.
Die japanische Autorin und Illustratorin Komako Sakai wollte schon als Kind Bilderbücher zeichnen. Als kleines Mädchen hat sie in ähnlichen Wohnblocks gelebt, wie sie in „Es schneit“! darstellt. Doch erst nach einigen Umwegen kam sie dazu, ihr erstes Bilderbuch zu schreiben und zu illustrieren.
Als Jugendliche riss sie von Zuhause aus. Die Universität besuchte sie nicht regelmäßig, stattdessen wurde sie Mitglied einer Theatergruppe. Dies gefiel ihr so gut, dass sie nach dem Studium als Schauspielerin arbeitete. Nach einem Jahr in Paris gestaltete sie in ihrer Heimat Stoffe für Kimonos. Dann erinnerte sich an den Traum ihrer Kindheit, ein Bilderbuch zu illustrieren. Sie reichte beim Wettbewerb eines japanischen Verlages ein Manuskript ein und gewann prompt einen Preis. Dadurch angespornt, widmete sie sich fortan dem Zeichnen und Schreiben – ein Glücksfall, wie ich finde.
Komako Sakai, „Es schneit!“, Beltz Verlag, 2013, für Kinder von 3–6 Jahren (Empfehlung des Verlags ab 4 Jahren), aus dem Japanischen von Ursula Gräfe, 6,50 Euro.