„Jeder Pinguin zählt“

Überfischung, Klimastress, aggressive Pelzrobben: Afrikanische Pinguine haben viele Feinde. So viele, dass die Brillenpinguine diese Woche als „stark gefährdete Art“ in der roten Liste hochgestuft werden könnten.

vom Recherche-Kollektiv Afrika-Reporter:
5 Minuten
Ein Pinguin steht zwischen Büschen

Kein Pinguin ist in Sicht. Erfolglos scannt Jessica Kemper mit ihren Augen Halifax Island, eine felsige Insel vor Lüderitz. Seit 25 Jahren erforscht die Artenschützerin und Biologin hier im Süden Namibias afrikanische Pinguine (Spheniscus demersus). „Damals gab es auf Halifax Island noch etwa 400 Brutpaare“, erzählt sie. Bis 2017 hätte sich die Population erfreulich vermehrt, aber dann sei sie wieder rapide zusammengebrochen. „Heute ist sie in einem erbärmlichen Zustand“, sagt Kemper. Halifax Island ist eine von vier Inseln vor der namibischen Küste. Seit 2009 sind sie und das umliegende Jagdgebiet der Pinguine ein Meeresschutzgebiet. Nahezu alle Pinguine Namibias nisten dort, geschützt vor Schakalen und Hyänen. Trotzdem, sagt Kemper: „Auf allen vier Inseln sind die Populationen eingebrochen. Und in Südafrika beobachten wir den gleichen Trend.“

Die Pinguin-Forscherin trägt eine Mütze und einen Kaputzenpulli, hinter ist ist die felsige Insel zu sehen
Jessica Kemper vor Halifax Island in Namibia
Die beiden Pinguine tragen eine dickes Daunenjacke
Junge afrikanische Pinguine bei Kapstadt
Der Pinguin schaut aus einer Erdhöhle
Afrikanischer Pinguin in seiner Erdhöhle bei Kapstadt