Afrobeats: Mehr als nur Musik

Dieses Genre kann mehr, als nur Menschen zum Tanzen zu bringen: Afrobeats demokratisieren die Musikindustrie. Ein Künstler aus Marseille zeigt wie.

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Die Umrisse eines DJs, der auf sein Mischpult und in die Menge sieht.

Der kometenhafte Aufstieg von Künstlerïnnen wie Burna Boy oder Master KG („Jerusalemma“) zeigen: Afrobeats geben den Ton im Showbiz an. Die Hits kommen dabei aber nicht nur aus Afrika, sondern auch von der Diaspora in Europa. Moris Beat, ein junger Künstler mit komorischen Wurzeln aus Marseille, ist Teil dieser globalen Erfolgsgeschichte.

„Was willst du mit Musik? Komm, ich zeig‘ dir wie du hier Geld machst.“ Solche Sätze hat Hachim, alias Moris, früher oft in seinem Viertel gehört. Als Dealer oder als Späher beginnt man hier schon früh mit kleinen Jobs und kauft sich von dem ersten selbst verdienten Geld Statussymbole, etwa echte Marken-Sneaker von Gucci oder Prada.

Im Zentrum der Mittelmeerstadt Marseille, nur wenige Minuten vom Hauptbahnhof und dem Alten Hafen entfernt, liegt die Siedlung Félix Pyat. Sie gehört zum dritten Arrondissements der Stadt. 55 Prozent der Menschen leben hier unterhalb der Armutsgrenze. Damit ist es laut dem französischen Statistikinstitut Insee das ärmste Viertel Frankreichs. Grau-gelbe Wohnungsblöcke prägen hier das Bild. Wenn Polizei in Sicht ist, zerreißen die Warnschreie der Späher die Luft. Einige französische Medien bezeichnen diese Gegend als cité interdite, also „das verbotene Viertel“ und raten davon ab, hier einen Fuß reinzusetzen. Genau hier ist Moris Beat zuhause.

Der Musiker sitzt auf einem Platz, hinter ihm sieht man die Hochhäuser seiner Siedlung.
Hachim, alias Moris, hat sich als Jugendlicher lieber das Komponieren beigebracht, anstatt auf der Straße rumzuhängen.
Menschenmenge, die zwischen den Hochhäusern die Musik genießt.
So sieht es aus, wenn Moris Beat in seiner Siedlung ein kostenloses Konzert gibt.
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