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2024 ist Internationales Jahr der Kamele: Ein Blick auf Alpakas und Lamas in den Anden in Südamerika
Spuckt es oder küsst es? Eine kleine Kamelkunde aus Peru zum Anschauen
Lamas und Alpakas gehören zu den Anden wie Braunvieh zu den Alpen. Die beiden Kameltiere auseinanderzuhalten, ist nicht immer einfach. Im internationalen Jahr der Kameltiere zeigen wie, wie es geht.
Alpaka oder Lama? Das ist eine Frage, vor der Peru-Reisende immer wieder stehen. Denn sobald man in den Anden die 4000 Höhenmeter erreicht, begegnen einem die Kameltiere allenthalben auf weiter Flur. Dabei sind die beiden häufigsten domestizierten Kameltiere der Anden, das Lama und das Alpaka, gar nicht so einfach zu unterscheiden.
Lamas sind größer als Alpakas, haben ein eher fettes Fell und leicht gebogene Ohren. Sie dienen vor allem als Lasttiere. Ihre Wolle kann man für gewebte Decken oder dicke Pullover verwenden.
Ein Alpaka dagegen ist kleiner, sein Fell ist dicht und flauschig, und es hat spitze Ohren.
Alpakas leben domestiziert in Herden. 80 Prozent aller weltweiten Alpakas – fast 4,5 Millionen – leben heute in Peru. 92.000 Bäuerinnen und Bauern erwirtschaften ihr Einkommen mit der Zucht in den Hochanden.
Es gibt zwei Arten von Alpakas: Huacaya (rund 90 Prozent aller Alpakas) und Suri (10 Prozent). Die Suri-Alpakas, wie hier auf dem Foto, sind die Rastafari unter den Kameltieren. Ihr langes strähniges Fell erinnert an Dreadlocks und ist besonders begehrt, weil eher selten.
Diese Alpaka-Herde findet ihr Futter im Schnee auf fast 5.000 Meter Höhe, kurz vor der Bergbaustadt Rinconada in Südperu. Es ist wahrscheinlich, dass der Schnee und das Andengras Ichu durch die vielen Minen mit Quecksilber und anderen Schwermetallen belastet sind.
Für einige Alpaka-Bauern ist der Goldbergbau rentabler als die Alpaka-Zucht. In Ananea (Puno-Peru) sind ehemalige Alpaka-Hirten heute Genossenschafter von Goldminen, die für den fairen Markt weltweit produzieren.
Für einen Alpaka-Schal in diesem exklusiven Laden in Lima zahlt man schnell mal 100 Euro. Der Bauer erhält davon höchstens 10 Prozent davon, rund 17 Euro pro Schur und Alpaka. Mit einer Herde von 100 Tieren kommt er damit auf ein Jahreseinkommen von rund 1700 Euro.
Den Hauptteil am Gewinn von Alpaka-Strickwaren streichen die Zwischenhändler ein. In Peru beherrschen zwei Handelshäuser aus der Stadt Arequipa den Markt mit Alpakawolle und deren Verarbeitung für den Export.
Alpakas sind nicht nur für ihre Wolle bekannt, sondern auch für ihr Fleisch. Entweder gepökelt und im Solarofen getrocknet, wie hier auf dem Bild, oder als Alpaka-Steak in den besseren Restaurants der Andenstädte Cusco, Puno und Arequipa.
Baby-Alpaka wird die besonders feine Wolle von den geschützten Körperstellen wie dem Bauch genannt – unabhängig davon, wie alt das Alpaka ist. Unsere beide Alpaka-Babys auf dem Foto haben ihre jährlichen Schuren noch vor sich.
Alpakas sind die Kuscheltiere der Anden. Wenn man ein flauschiges Alpaka im Arm hält, dann vergisst man so manche Sorgen und bekommt gute Laune. Alpakas werden wegen ihrer Zutraulichkeit und ihres weichen Fells auch gerne als Therapietiere für Kinder und Erwachsene eingesetzt.
Lamas spucken, wenn sie sich angegriffen fühlen. Unsere Autorin auf dem Foto konnte gerade nochmal ein Lama auf Abstand halten und damit seinem Spuckangriff ausweichen.
Während Lamas eher abweisend sind, kann man sich der Zutraulichkeit der Alpakas nur schwer erwehren. Am besten man genießt den Alpaka-Kuss, wie Hildegard Willer hier auf dem Foto.