Spuckt es oder küsst es? Eine kleine Kamelkunde aus Peru zum Anschauen

Lamas und Alpakas gehören zu den Anden wie Braunvieh zu den Alpen. Die beiden Kameltiere auseinanderzuhalten, ist nicht immer einfach. Im internationalen Jahr der Kameltiere zeigen wir, wie es geht.

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Mehrere Lamas mit  braungeschecktem Fell blicken in die Kamera

Alpaka oder Lama? Das ist eine Frage, vor der Peru-Reisende immer wieder stehen. Denn sobald man in den Anden die 4000 Höhenmeter erreicht, begegnen einem die Kameltiere allenthalben auf weiter Flur. Dabei sind die beiden häufigsten domestizierten Kameltiere der Anden, das Lama und das Alpaka, gar nicht so einfach zu unterscheiden.

Gehege mit Kameltieren, zwei Männer, einer mit einem kleineren weiss behaarten Kameltier, daneben ein anderer Hirte mit einem Kameltier, das einen längeren Hals und weniger Fell hat.
Alpaka oder Lama? Das ist eine Frage, vor der Peru-Reisende immer wieder stehen.
Ein hellbraun-grau geschecktes Lama schaut direkt in die Kamera
Hallo, ich bin ein Lama!

Lamas sind größer als Alpakas, haben ein eher fettes Fell und leicht gebogene Ohren. Sie dienen vor allem als Lasttiere. Ihre Wolle kann man für gewebte Decken oder dicke Pullover verwenden.

Ein indigener Bauer mit einem weissen Alpaka
Alpaka auf einer Alpaka-Zuchtstation im Colca-Tal in Arequipa, Peru.

Ein Alpaka dagegen ist kleiner, sein Fell ist dicht und flauschig, und es hat spitze Ohren.

Weisse Alpakas mit dickem Fell stehen dicht gedrängt beieinander.
Alpaka-Herde auf Versuchsstation im Colca-Tal in Arequipa, Peru.

Alpakas leben domestiziert in Herden. 80 Prozent aller weltweiten Alpakas – fast 4,5 Millionen – leben heute in Peru. 92.000 Bäuerinnen und Bauern erwirtschaften ihr Einkommen mit der Zucht in den Hochanden.

Ein Mann und eine Frau halten ein weisses Alpaka mit besonders langem strähnigem Fell.
So sieht das Suri-Alpaka aus. Es hat besonders lange, strähniges Fell.

Es gibt zwei Arten von Alpakas: Huacaya (rund 90 Prozent aller Alpakas) und Suri (10 Prozent). Die Suri-Alpakas, wie hier auf dem Foto, sind die Rastafari unter den Kameltieren. Ihr langes strähniges Fell erinnert an Dreadlocks und ist besonders begehrt, weil eher selten.

Schneelandschaft auf einer Hochebene, im Hintergrund Schneeberge. Im Vordergrund grast eine Herde Alpakas im Schnee.
Alpaka-Herde vor dem Goldgräbergebiet von Rinconada in Süd-Peru.

Diese Alpaka-Herde findet ihr Futter im Schnee auf fast 5.000 Meter Höhe, kurz vor der Bergbaustadt Rinconada in Südperu. Es ist wahrscheinlich, dass der Schnee und das Andengras Ichu durch die vielen Minen mit Quecksilber und anderen Schwermetallen belastet sind.

Für einige Alpaka-Bauern ist der Goldbergbau rentabler als die Alpaka-Zucht. In Ananea (Puno-Peru) sind ehemalige Alpaka-Hirten heute Genossenschafter von Goldminen, die für den fairen Markt weltweit produzieren.

Tisch in einem Laden, auf dem Mützen, ein Schal und Handschuhe aus Alpaka ausgestellt sind. Daneben eine peruanische Flagge.
Ein Laden mit exklusiver Alpaka-Kleidung in Lima, Peru.

Für einen Alpaka-Schal in diesem exklusiven Laden in Lima zahlt man schnell mal 100 Euro. Der Bauer erhält davon höchstens 10 Prozent davon, rund 17 Euro pro Schur und Alpaka. Mit einer Herde von 100 Tieren kommt er damit auf ein Jahreseinkommen von rund 1700 Euro.

Den Hauptteil am Gewinn von Alpaka-Strickwaren streichen die Zwischenhändler ein. In Peru beherrschen zwei Handelshäuser aus der Stadt Arequipa den Markt mit Alpakawolle und deren Verarbeitung für den Export.

Frau steht in einer Art Gewächshaus, sie probiert von gesalzenem, getrockneten Alpakafleisch, das vor ihr auf einem Tisch liegt.
Im Solarofen getrocknetes Alpaka-Fleisch.

Alpakas sind nicht nur für ihre Wolle bekannt, sondern auch für ihr Fleisch. Entweder gepökelt und im Solarofen getrocknet, wie hier auf dem Bild, oder als Alpaka-Steak in den besseren Restaurants der Andenstädte Cusco, Puno und Arequipa.

Bäume, dazwischen zwei Alpaka-Babies.
Alpaka-Babys in einem privaten Gehege in Puno, Peru.

Baby-Alpaka wird die besonders feine Wolle von den geschützten Körperstellen wie dem Bauch genannt – unabhängig davon, wie alt das Alpaka ist. Unsere beide Alpaka-Babys auf dem Foto haben ihre jährlichen Schuren noch vor sich.

Junge peruanische Frau umarmt ein weißes Alpaka.
Alpakas sind zum Kuscheln.

Alpakas sind die Kuscheltiere der Anden. Wenn man ein flauschiges Alpaka im Arm hält, dann vergisst man so manche Sorgen und bekommt gute Laune. Alpakas werden wegen ihrer Zutraulichkeit und ihres weichen Fells auch gerne als Therapietiere für Kinder und Erwachsene eingesetzt.

Karge Andenlandschaft, ein Pickup-Auto, davor eine blonde Frau mit Sonnenbrille, daneben ein braunes Lama, das den Kopf abwendet.
Hildegard Willer mit Lama, irgendwo im Hochland von Cusco.

Lamas spucken, wenn sie sich angegriffen fühlen. Unsere Autorin auf dem Foto konnte gerade nochmal ein Lama auf Abstand halten und damit seinem Spuckangriff ausweichen.

Weisshäutige Frau mit dunkelblonden Haaren, nur das Gesicht ist zu sehen, ein weisses Lama stupst das Gesicht an, wie um es zu küssen.
Bussi: Hildegard Willer mit einem Alpaka.

Während Lamas eher abweisend sind, kann man sich der Zutraulichkeit der Alpakas nur schwer erwehren. Am besten man genießt den Alpaka-Kuss, wie Hildegard Willer hier auf dem Foto.

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