Weltweit berauscht? Von Cannabis-Verbot bis zu Hanfpflanzen im Parlament

In Deutschland steht die teilweise Legalisierung von Cannabis an: Besitz und Konsum sollen künftig straffrei und der Bezug über Anbauvereine erlaubt sein. Wie sind die Erfahrungen in anderen Ländern der Welt, wo der Besitz längst legal ist oder aber scharf bestraft wird? Ein Überblick.

vom Recherche-Kollektiv Weltreporter:
5 Minuten
Ein Mann schaut in einem Coffeeshop auf eine Auswahl an verschiedenen Cannabis-Produkten hinter einem Tresen

Geben Sie es zu, bei legalem Cannabis-Konsum denken Sie doch auch zuerst an die Niederlande, oder? Dabei sind sie längst nicht das einzige Land auf der Welt, das den Konsum toleriert. Dass er nicht legalisiert ist, stützt bei unseren Nachbarn aber kriminelle Netzwerke: Ein illegales Milliardengeschäft ist entstanden. In Uruguay kann das Rauschmittel ähnlich wie im deutschen Gesetzesentwurf legal über Cannabis-Clubs bezogen werden. Doch nur 60 Prozent der Nutzer:innen haben sich registriert. Der Schwarzmarkt blüht weiterhin. Das ist in Kalifornien nicht groß anders, wo die hohen Steuern viele vom legalen Geschäft abschrecken. Nicht in allen Ländern, in denen der Konsum legal ist, ist er auch so liberal geregelt, wie es jetzt die Bundesregierung plant.

Und im streng muslimischen Somaliland, wo Alkohol verboten ist, wird stattdessen Khat konsumiert. Überall gibt es Geschäfte, in denen es verkauft wird, stellte Jonas Gerding kürzlich bei einer Recherchereise fest. Meist sind es einfache Bretterverschläge, mal aber auch kleine Läden, in die Gäste einkehren konnten, um in aller Seelenruhe die Blätter der grünen Pflanze zu kauen. Der Saft wird von der Mundschleimhaut aufgenommen und beschert den Konsument:innen einen leichten Rausch, der Zeit und Sorgen verfliegen lässt. Es ist wie so oft mit den weichen Drogen: in geringen Maßen konsumiert, sind sie kaum schädlich. Wer übertreibt, kann jedoch psychisch und physisch Schaden nehmen.

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