Wo ist der Gepa Fairtrade-Kaffee aus Guatemala in deutschen Supermärkten?

Hinter den leeren Regalen verbirgt sich ein Justizkrimi, der einen Schweizer hinter Gitter brachte. Weil er einem indigenen Kleinbauernverband zum Erfolg verhalf, ohne die korrupten Spielregeln der Elite zu akzeptieren.

vom Recherche-Kollektiv Südamerika+Reporterinnen:
8 Minuten
Ein junger Kleinbauer von Fedecocagua vor einem Kaffeestrauch auf seiner Kaffeeplantage in Guatemala.

Ein Supermarkt in Süddeutschland: Zwischen dem Biokaffee aus Nicaragua und dem aus Honduras klafft eine Lücke im Regal. Die Bohnen aus Guatemala sind vergriffen. Online liefert die auf den Vertrieb von Fairtrade-Produkten spezialisierte Gepa derzeit noch Restbestände des Kleinbauernverbandes Fedecocagua aus. Ob und wann Nachschub kommt, ist unklar. Die Konten und Lagerbestände des Verbandes sind beschlagnahmt. Die guatemaltekische Sonder-Staatsanwaltschaft gegen Straffreiheit wirft dem guatemaltekischen Dachverband Geldwäsche vor.

Ein leeres Regal beim Fairtrade-Kaffee aus Guatemala in einem deutschen Supermarkt..
Ein leeres Regal beim Fairtrade-Kaffee aus Guatemala in einem deutschen Supermarkt..

Der überwiegend von Maya-Indigenen gebildete Dachverband Fedecocagua gilt als beispiellose Erfolgsgeschichte im fairen Handel. Zu verdanken ist das auch dem erfahrenen Schweizer Geschäftsführer Ulrich Gurtner, der den Verband seit 1998 leitet. Zu Fedecocaguas Kunden gehören neben der Gepa noch der Caféketten-Riese Starbucks und die auf den Verkauf nachhaltiger Regenwaldprodukte spezialisierte Organisation Rainforest Alliance.

Im Gegensatz zu anderen Kooperativen gelang es den Maya-Kleinbäuerïnnen, eine eigene Rösterei in der Heimat aufzuziehen und damit mehr Wertschöpfung ins Land zu holen. Deshalb war der Verband Gegenstand einer Studie über soziale Innovationen. Was ist nun passiert?

Ausgebreitete Kaffeebohnen auf dem Boden, dazwischen ein Mann mit Schubkarre.
Der Kaffee einer Kooperative von Fedecocagua in Guatemala wird getrocknet.
Der Schweizer Geschäftsführer von Fedecocagua Ulrich Gurtner im grünen Shirt bei einer Versammlung mit Kleinbäuerïnnen in Guatemala.
Einer Versammlung von Kleinbäuerïnnen mit dem CH Geschäftsführer von Fedecocagua in Guatemala.
Mehrere Frauen heben die Hände auf einer Versammlung von Kleinbauern in Guatemala.
Eine Versammlung der Frauen des Kleinbauern-Kaffee-Dachverbandes Fedecocagua in Guatemala.
Der Schweizer Geschäftsführer von Fedecocagua Ulrich Gurtner im grünen Shirt umgeben von Kleinbauern iin Tracht n Guatemala.
Der Schweizer Geschäftsführer von Fedecocagua Ulrich Gurtner mit Kleinbauern in Guatemala.
Francisco Dall'Anese spricht vor einer Bücherwand in die Kamera.
Der ehemalige Chef der UN-Kommission gegen Straffreiheit in Guatemala, Francisco Dall'Anese bei seiner Videoansprache. Screenshot von fb.
Ein in Tracht gekleideter Kleinbauer von Fedecocagua in Guatemala zeigt stolz seinen Kaffeestrauch.
Ein Kleinbauer von Fedecocagua in Guatemala zeigt stolz seinen Kaffeestrauch.
Eine Gruppe von indigenen Kleinbäuerïnnen auf einer Kaffeeplantage von Fedecocagua in Guatemala.
Indigene Kleinbäuerïnnen mit Körben voller Kaffee auf einer Kaffeeplantage von Fedecocagua in Guatemala.
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