Post aus Brasilien: Das Baströckchenprinzip im Jaqueira Reservat im Süden Bahias
Oder: Ethnotourismus als Überlebensstrategie
Jeden zweiten Mittwoch erzählen unsere Korrespondent*innen, was sie und die Menschen in ihrem Teil der Welt bewegt. Heute: Südamerika+Reporterin Ulrike Prinz über die Wiederbelebung und Neuerfindung von Traditionen
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Liebe Leserin, lieber Leser,
etwa zwei Kilometer im Landesinneren des Bundesstaates Bahia, bei Porto Seguro, wo sich Touristïnnen im warmen Meer aalen und in den Strandlokalen üppige Menüs verspeisen, liegt das Reservat „Jaqueira“ der Indigenen Pataxó.
Es sei einen Besuch wert, um zu sehen, wie die Indigenen hier so nah am Touristenstrand leben, meint meine Freundin, und so lassen wir uns mit dem Taxi eine vom Regen aufgeweichte Sandpiste hinauf in den Atlantischen Regenwald fahren.
Empfangen werden wir von reich geschmückten und bunt bemalten Indigenen. Eintritt 75 Reais, was in etwa 15 Euro entspricht – ein stolzer Preis. Zusammen mit weiteren interessierten Touristïnnen werden wir in ein „traditionelles“ offenes Rundhaus geführt, wo uns eine junge Bewohnerin über die leidvolle Geschichte der Pataxó aufklärt.
Die junge Frau trägt einen Rock aus rot gefärbten Fasern und einen roten gehäkelten BH. Der Rock ist im Gürtelbereich reich bestickt, in den Hüftbereich sind kleine bunte Federbüschel eingearbeitet. Um den Hals trägt unsere Gastgeberin gewobene Perlenketten, die von Nord- bis Südamerika zum Standardschmuck der Indigenen gehören, an den Ohren Schmuck aus bunten Federn.
Wir Besucherïnnen lauschen andächtig den Erzählungen, bekommen Zimttee und Maniokwurzeln zur Stärkung angeboten. Wer will, kann sich eine kleine Gesichtsbemalung abholen oder Bogenschießen üben. Das Jaqueira-Reservat hat den Ethno-Tourismus für sich entdeckt. Selbstbewusst präsentieren die jungen Indigenen ihre alten Traditionen. Ihre Traditionen?
Eine Touri-Falle?
So wird uns erzählt, wie sich die Pataxó auf ihre Heiratsregeln besonnen haben. Diese verlangen, dass die jungen Männer ihre Erwählten mit einem Steinchen bewerfen, um ihr Interesse zu bezeugen. Wenn diese will, so darf das junge Paar eine Zeitlang ausprobieren, ob sie sich gefallen. Wenn das der Fall ist, muss der Freier beim Dorfchef um die Hand anhalten. Die Hochzeit wird nur genehmigt, wenn der Bräutigam der Ethnie der Pataxó oder einer anderen indigenen Gruppe angehört. Eine Heirat mit „Weißen“ wird nicht unterstützt.
Dann folgt der Höhepunkt der Darbietungen: In einem der Rundhäuser führen ein duzend Indigener ein Tanz vor, der mit Gesang, Rasseln und Stampfen begleitet wird. Erklärungen gibt es keine dazu. Während ich mich peinlich berührt auf ethnologischem Beobachtungsposten halte, mischen sich die brasilianischen Besucherïnnen freudig unter Tanzenden. Diese werden dazu mit Kräuterdampf eingenebelt, was einen reinigenden Effekt haben soll. Anschließend dürfen die Besucherïnnen in einem weiteren Rundhaus Kunsthandwerk und Souvenirs kaufen.
Je länger ich zuhöre und zusehe, desto stärker wird mein Unbehagen. Was ich hier vorgeführt bekomme, ist so weit von der brasilianischen Realität entfernt, wie das Leben im Regenwald vom Dschungelcamp. Selbstexotisierung pur. Als Ethnologin weiß ich natürlich, dass es das „Authentische“ gar nicht gibt. Aber diese Nummer mit den „alten Traditionen“ irritiert mich, denn die Pataxó hatten ihre Territorien und ihre Sprache verloren. Bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts hinein wurden sie verfolgt und vertrieben. 1951 richteten die Holzfäller ein Massaker unter ihnen an.
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