Indigene Ι zwischen Anpassung und Widerstand

Indigene sehen die Welt anders. Je mehr die westliche Industriegesellschaft in ihre Gebiete drängt, desto heftiger wird der Konflikt.

Indigene Völker sind ethnische Gruppen, die sich als Nachfahren der Ureinwohnerїnnen einer Region verstehen. Weltweit gibt es knapp 400 Millionen indigene Menschen in soziodiversen Gruppen und Tausenden unterschiedlichen Sprachen. Ihr Rechtsstatus reicht von Ausgrenzung bis zur Anerkennung als autonome Gemeinschaften. Indigene machen 5 Prozent der Weltbevölkerung aus und schützen einen erheblichen Teil der Tier- und Pflanzenarten des Planeten. Sie haben die Biodiversität nicht nur erhalten, sondern vermehrt. Doch der Druck wirtschaftlicher Ausbeutung auf ihre Territorien steigt und ist oft mit Gewalt verbunden.

Lesen Sie jetzt bei RiffReporter über ihr Leben und über ihre Rolle im Kampf gegen Klimawandel und Artenschwund.

Die amazonische Abordnung der Indigenen hält sich an den Händen und streckt sie in die Luft. Sie feiern, dass ihr Antrag auf 80-prozentigen Schutz des Amazonasbeckens auf dem IUCN angenommen wurde.
Die Indigenen vom Amazonas feiern ihren Sieg auf dem Naturschutzkongress 2021 in Marseille. Ihr Antrag auf 80-prozentigen Schutz des Amazonasbeckens wurde angenommen.

Aktuell Ι Indigene jenseits von Stereotypen

Unsere Vorstellungen von indigenen Völkern sind von Stereotypen geprägt.

Doch sind sie weder „Urmenschen“, die wir mit unserer (Prä-)historie vergleichen können, noch „Ökoheilige“. Sie leben in den unterschiedlichsten Situationen, in traditionellen Zusammenhängen und abgeschieden von der westlichen Gesellschaft, aber ebenso in Städten, wo manche studieren oder an Universitäten unterrichten.

Hintergrund Ι Indigene denken anders

Indigenes Wissen ist nicht leicht zu fassen, da es tief in ihren Ontologien verwurzelt ist, also der Art und Weise, wie indigene Völker ihre Umwelt und ihre Beziehungen zu anderen Lebewesen und dem Kosmos verstehen.

Während westliche Ontologien streng zwischen Kultur und Natur unterscheiden, zwischen Mensch und Tier oder Geist und Materie, gehen indigene Ontologien von der Verbundenheit aller Dinge und Lebewesen aus. Sogar unbelebte Dinge können Teil dieses Beziehungsgeflechts sein. Im Zusammenhang mit dem Klimawandel und dem Artensterben, kommt dem indigenen und traditionellem Wissen eine wichtige Stellung zu.

Bei RiffReporter lesen Sie darüber, was wir von den Indigenen lernen können, über die Bedrohungen, denen sie ausgesetzt sind, aber auch über Projekte, die die Welt ein bisschen besser machen.

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Die Wantanta-Flöten begleiten das Kwarup-Ritual, in dem die Xinguanos ihre Toten verabschieden. Die Xinguanos haben in der Corona-Pandemie viele geliebte Menschen verloren.