Ukraine-Kolumne: Die Annexion der Krim – Grüne Männchen und ein Wendepunkt in der Geschichte

Im Jahr 2014 landeten schwer bewaffnete Soldaten auf der Krim – ohne Hoheitszeichen, aber mit klarer Absicht. Ein Blick auf die Operationen und die geopolitischen Folgen der russischen Machtübernahme auf der Halbinsel.

7 Minuten
New York im März 2014: Demonstration zur Unterstützung der Ukraine vor den Vereinten Nationen während einer Sitzung der UN-Vollversammlung zur Frage der Integrität der Ukraine.

Die Männer in Uniformen ohne Hoheitszeichen tauchten an einem kalten Februarmorgen auf. Bewaffnet, professionell, schweigend. Sie sicherten Straßen, Kasernen, das Parlament in Simferopol. In Kiew wusste man bereits, dass etwas im Gange war. Dass Russland nach dem Sturz von Wiktor Janukowytsch nicht einfach zuschauen würde. Aber dass es so schnell gehen würde – das hatte niemand erwartet.

Offiziell gab es sie nicht, diese „grünen Männchen“. Der Kreml dementierte jede Beteiligung. Doch während Präsident Wladimir Putin noch beteuerte, es handle sich um „lokale Selbstverteidigungskräfte“, stand längst fest: Die Krim wurde nicht spontan von der Straße aus übernommen. Der Plan war da. Die Mittel auch.

Lara und ich hatten diese Woche kaum Zeit zu telefonieren. Jede Woche spreche ich mit ihr über die Ukraine. Dabei möchte ich herausfinden, was bei jemandem ankommt, der sich nicht ständig mit der Ukraine beschäftigt. Was wissen die Menschen im Westen über das Land? Welche Klischees gibt es? Welche Informationen bleiben hängen, welche gehen verloren? Ich fragte Lara also über Whatsapp: Was weißt du noch über die Annexion der Krim? Und sie sendete Sprachnachrichten.

Balaklawa ist eine altgriechische Siedlung auf der ukrainischen Halbinsel Krim und seit 1957 ein Stadtteil von Sewastopol.
Balaklawa ist eine altgriechische Siedlung auf der ukrainischen Halbinsel Krim und seit 1957 ein Stadtteil von Sewastopol.
Sie haben Feedback? Schreiben Sie uns an info@riffreporter.de!