So reisen Sie nachhaltig in Lateinamerika - Ratschläge und Geheimtipps vom Profi

Der Transatlantikflug ist nicht gut für die CO₂-Bilanz. Aber es gibt viele Möglichkeiten, um vor Ort sozial- und umweltverträglich zu reisen. Lateinamerika-Korrespondentin Sandra Weiss teilt ein paar Regeln und Vorschläge.

vom Recherche-Kollektiv Südamerika+Reporterinnen:
10 Minuten
Verwitterte Holzschilder mit der Aufschrift „danke“ in verschiedenen Sprachen, dahinter unter einer Palme eine Holzbank, auf der zwei Touristinnen ins Gespräch vertieft sind.

Wenn Alexander von Humboldt an der Berliner Singakademie im Jahr 1827 die Ergebnisse seiner Amerika-Reise vorstellte, war der Saal immer bis auf den letzten Platz gefüllt. Das Publikum feierte Humboldt wie einen Star. Das Fernweh nach exotischen, vermeintlich besseren Welten war geboren – und ist seither nie wieder verebbt.

Heute braucht es nicht mehr reiche Mäzene, wie Humboldt sie nötig hatte. Damals gingen ihm und seinem Reisegenossen Aimé Bonpland in den Stromschnellen des Orinoco Gepäck und Instrumente verloren. Heute ist die Fahrt über den Orinoco lange nicht mehr so gefährlich. Und Lateinamerika ist bei den Deutschen ein beliebtes Fernreiseziel.

Doch wie reist man eigentlich verantwortungsbewusst? Die Vereinten Nationen haben dazu einen Kodex mit zehn ethischen Grundregeln entworfen. Zum Beispiel, dass man Gesetze des Gastlandes befolgen und sich vorher über die dortigen Gepflogenheiten informieren muss. Der Blog Reisedepeschen hat zusätzlich zehn Tipps bereit, wie man Übertourismus vermeidet.

Die beiden Ratgeber möchte ich um ein paar ganz persönliche Tipps ergänzen. Sie sind das Resultat von 25 Jahren Reisen und Journalismus in Lateinamerika.

Die bunten Holzhäuser des Tangoviertels La Boca in Buenos Aires, davor zahlreiche Touristïnnen.
Direkt neben armen Slums von Buenos Aires liegt das touristische Viertel „La Boca“. Dort drängen sich das ganze Jahr über Besucherïnnen.
Ein knallblauer See vor einem kahlen Vulkan, davor ein paar Touristen auf einem Pfad.
Chile ist ein beliebtes Reiseziel wegen seiner vielfältigen Landschaften. Wie dieser See hoch in den Anden vor der imposanten Kulisse des Vulkans Licancabur an der Grenze zu Bolivien.
Ein uraltes Kleinflugzeug auf einer Dschungelpiste, davor ein Pferdekarren, auf den die Koffer der wenigen Besucher geladen werden, die zu Fuss in den Flughafenterminal gehen.
In Kolumbien ist Reisen noch ein Abenteuer. Hier das Kleinflugzeug, das zwischen der Hauptstadt Bogotá und der Ortschaft La Macarena verkehrt. Von dort starten Ausflüge zum bunten Fluss Caño Cristales. 50 Jahre lang während des Bürgerkriegs war die Region unter Kontrolle der Guerilla und für den Tourismus nicht zugänglich.
Sonnenuntergang an einem langen Sandstrand, davor Fussspuren und a Horizont zwei Menschen.
Ein romantischer Spaziergang in den Sonnenuntergang - ohne Touristenmassen. Das ist in Mexiko noch möglich - abseits der überlaufenen Halbinsel Yucatán.
Ein Jaguar, halb liegend, am Flussufer am frühen Morgen.
Der König des Pantanal, der Jaguar. Einige Tiere mussten während der Brände ärztlich versorgt werden. Das IHP überwacht nun ihre Rückführung in die Wildnis mit Peilsendern.
In die Felswand gehauene und bunt bemalte Grabhäuser sind das Markenzeichen der Totenstadt von Carajía in Peru.
Die Mumienfundstätte von Carajía in der Nähe von Chachapoyas öffnet die Tür zu einer noch ziemlich unerforschten prähispanischen Kultur in Peru.
Ein Jeep hinterlässt eine Staubfahne vor einer imposanten Bergkulisse.
Zwischen Bolivien und Argentinien zeigen sich die Anden von ihrer wildesten Seite. Nur wenige Urlauber verirren sich in die unwirtliche Gegend.
Die Sonne geht am linken Bildrand vor einem stillen, blauen See auf. Zwei Holzstege, auf einem steht ganz klein ein Mensch. Im Hintergrund zwei Vulkane.
Der Atitlán-See in Guatemala gehört zu jeder Rundreise durch das mittelamerikanische Land. So schön einsam ist er nur ganz früh morgens.
Die Autorin mit Dschungelhut von hinten vor einer Felswand mit bunten prähistorischen Malereien in Kolumbien.
Die Wanderung zu den Felszeichnungen in der Serranía La Lindosa in Kolumbien ist hart und heiss - lohnt sich aber.
Ich stehe mit Gummistiefeln bis zu den Knöcheln im Wasser, daneben eine Stromschnelle und dahinter die von Wolken verhangenen Tafelberge von Guainía in Kolumbien.
Wer nach Guainïa in Kolumbien reist, braucht Gummistiefel, ein Regencape und Abenteuerlust. Dafür fühlt man sich in der kaum erschlossenen Gegend noch wie ein Entdecker.
Panoramablick von einem Hügel auf zwei Tafelberge, die sich aus einer grünen Regenwald- Ebene erheben, davor schlängelt sich ein Fluss.
Panoramablick auf die Cerros de Mavicure in Guainía/Kolumbien. Die Region ist eine ökologische Schatztruhe und Schnittstelle zwischen Amazonas und Guyana-Schild.
Zwei Touristen gehen in Gummistiefeln über eine glitschige Holzbrücke im Regenwald von Costa Rica.
Touristen bei einer Regenwaldwanderung im Dschungel von Costa Rica.
Zwei alte Männer auf einer Bank vor buten Kolonialgebäuden und einem Krämerladen in ein Gespräch vertieft.
Eine beiläufig beobachtete Strassenszene in Oaxaca / Mexiko. Zwei alte Männer auf einer Bank in ein Gespräch vertieft. Das zu beobachten ist manchmal spannender als eine Sehenswürdigkeit.
Ein kleiner Junge schaut beeindruckt in die herabstürzenden Wassermassen des Wasserfalls von Gocta.
Die Wanderung zum höchsten Wasserfall von Peru in Gocta ist ein Erlebnis - und komplett organisiert von der lokalen Bevölkerung, die die Einnahmen gerecht unter der Dorfbevölkerung aufteilt.
Zwei junge Leute auf zwei Schaukeln vor einem fast menschenleeren Strand.
Strandvergnügen an der Pazifikküste von Mexiko. Orte wie Acapulco oder Puerto Vallarta sind seit Jahrzehnten Touristenmagnete. Doch in vielen kleinen Fischerorten wie Mazunte kann man noch entspannt urlauben.
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