Pokrowsks letzte Mechaniker

Pokrowsk wird immer mehr zur Geisterstadt, doch Tolya bleibt als einer der wenigen zurück. Während er die Autos der ukrainischen Soldaten repariert, denkt er an seine Familie, die er fortgeschickt oder zurückgelassen hat. Als die Front näher rückt, muss auch er entscheiden: Bleiben oder fliehen?

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Ein Mann mit einer Stirnlampe arbeitet an einem Auto.

Es ist kalt in Pokrowsk. Nicht nur die Gradzahl des Thermometers sinkt – auch die gefühlte Temperatur. Die Wärme ist verschwunden. Etwas, das die Stadt einmal ausmachte. Pokrowsk, das einmal grün war. Voller Bäume und Wiesen. Blumen in den Vorgärten, bunten Klettergerüsten und bemalten Autoreifen. Industriell war es, ja. Doch im Stadtkern sprießten die Parks und Alleen in allen erdenklichen Farben. Heute reiht sich Pokrowsk in jene Städte ein, die Russland ins Visier genommen hat. Aus Grün wurde Braun. Aus Braun Grau. Aus schön wurde zerstört. Aus warm kalt.

Eine zerstörte Brücke, die einmal über Bahngleise führte.
Zwei von drei Straßenbrücken in Pokrowsk wurden bereits zerstört. Hier führt nun ein provisorischer Sandweg über die Bahngleise.
Ein Mechaniker schmiert eine Felge mit Fett ein.
„Der Bärtige“ - so will der Mechaniker in der Frontstadt Pokrowsk genannt werden.
Eine Karte der Region Donezk.
Pokrowsk ist einer der wichtigsten Schienenverkehrsknoten der Ostukraine.
Ein Mann mit einer Stirnlampe arbeitet an einem Auto.
Tolya arbeitet am Radlager eines Kleinwagens.
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