Weltfrauentag: Vier Künstlerinnen aus Lateinamerika, die Sie kennen sollten

Wir stellen Ihnen unsere Geheimtipps vor. Darunter Poesie, Musik und Film.

6 Minuten
Collage aus vier Fotos von Frauen: Hellhäutige Frau mit Kurzhaarschnitt, Frau mit indigenen Wurzeln vor Armenviertel, Afrofrau mit Turban und Mikrofon beim Singen, Frau mit lockigen Haaren in Ausstellung.

Tatiana Huezo, Regisseurin (El Salvador/Mexiko): Mit Bildern zurück zur Empathie

Als Tatiana Huezo nach 35 Jahren im Exil in Mexiko in den Heimatort ihrer Familie in El Salvador zurückkehrt, entdeckt sie an der Wand der schmucklosen Dorfkirche den Heckrotor eines Hubschraubers und vergilbte Fotos von Jugendlichen – Opfer des Bürgerkriegs der 1980er Jahre.

„Ich wollte wissen, was dort passiert ist, und was es mit den Menschen gemacht hat“, erzählt die Filmemacherin in einem Interview. So entstand ihr erster Dokumentarfilm, El lugar más pequeño (Der kleinste Ort), für den sie 2011 gleich ein Dutzend Preise erhielt, darunter den prestigeträchtigen mexikanischen Ariel.

Frau in Schwarz mit Brille und in die Hüfte gestemmten Armen steht vor einer Wand. Rechts von ihr an einer Tafel sind vier wohl gleiche Frauenporträts zu sehen.
Regisseurin Tatiana Huezo mag keine „herausgekotzten Zahlen, Bilder und leeren Reden“ zu Opfern. Mit ihren Filmen will sie den Menschen ein Gesicht geben.
Blonde Frau mit kurzen Haaren, Ohrringen, schwarzem Top und Tätowierung auf der Schulter steht mit ernstem Blick auf einer Treppe. Links eine Ziegelmauer, im Hintergrund Bäume.
Die Poetin und Journalistin Juliana Krapp aus Rio de Janeiro hat nichts gegen einen Weltfrauentag – „solange er als Kampf betrachtet wird und nicht als banale Feier, die die Gewalt verdeckt, die uns bedroht“.
Dunkelhäutige Frau mit Kopftuch und Strohhut lächelt in die Kamera. Sie trägt große Ohrringe, Spaghettitop. Im Hintergrund die blaue Wand einer Holzhütte und Palmen.
Nidia Góngora aus dem Dorf Timbiquí in der afrokolumbianischen Pazifikregion bewegt sich zwischen Tradition und Zukunft – als engagierte Sängerin, Lehrmeisterin, Unternehmerin.
Junge Frau in Jeans und Jeansjacke, mit schulterlangen rötlichen Haaren. Hinter ihr erhebt sich auf staubigen Bergen eine Armensiedlung mit unverputzten Häusern, Erdhaufen und offenbar nur unbefestigten Wegen.
Die Dichterin und Aktivistin Gloria Alvitres gibt den menschlichen Wurzeln und der Natur eine Stimme.
Sie haben Feedback? Schreiben Sie uns an info@riffreporter.de!