Warum fragt eigentlich niemand die Bäume?

Drei Ansätze für einen neuen Umweltjournalismus

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Jakob Vicari horcht an einem Baum.

Die Fridays for Future Bewegung bleibt ein journalistisches Dauerthema. Drei Ideen, wie die Umweltbeobachtung mit dem Journalismus der Dinge gelingen kann.

Erstens: Bäume. Beim großen Waldsterben in den 80er-Jahren war es der saure Regen, der die Bäume krank machte. Heute scheinen es Schädlinge und die zunehmende Trockenheit durch den Klimawandel zu sein, die den Bäumen zusetzt. Umweltschützer, Förster, Klimaforscher werden befragt. Und ich wundere mich: Warum fragt niemand die Bäume? Tut ja jemand. Das Projekt TreeWatch gibt ihnen eine Stimme. „Im Vergleich zu gestern beginnt mein Saftfluss erst jetzt. 90 Minuten später als gestern. #stress?“ twittert ein Ahornbaum aus dem belgischen Gent @TreeWatchFBW. Und eine große niederländische Pappel aus Wageningen berichtet @treeWatchWUR: „Gestern habe ich 31,46l und heute 30,4l transportiert. Meine Spaltöffnungen werden ziemlich gut reguliert.“ Klingt eigentlich überraschend zufrieden die Pappel, oder? Nur der deutsche Wald schweigt – noch. Aus Veitshöchheim soll mit Technologie der Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau bald wieder eine deutsche Eiche twittern.

Eine Hummel sitzt auf einer Blüte. Sie trägt eien Sensor an ihrem Körper.
Eine Hummel mit Sensor
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