Heimspeicher: Wie Haushalte zu Stromhändlern werden und damit Geld verdienen können

Heimspeicher dürfen künftig beliebig Strom aus dem Netz speichern und dorthin zurückspeisen. Damit können Haushalte Geld sparen – oder sogar verdienen. Mehrere hundert Euro pro Jahr sind drin.

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Eine Hand steckt ein Kabel in einen grau-weißen Batteriespeicher, im Hintergrund eine Elektro-Installation

Gut 1,8 Millionen Photovoltaik-Speicher haben Haushalte in Deutschland mittlerweile installiert, fast 600.000 kamen allein im vergangenen Jahr hinzu. Dabei handelt es sich um speziell ausgelegte Batterien, die zum Beispiel im Keller oder einem Abstellraum aufgestellt werden, und die mit der Solaranlage auf dem Dach verbunden sind.

Die Speicher werden dann aktiv, wenn die Solaranlage mehr Strom erzeugt als der Haushalt verbraucht – dann können sie die überschüssige Elektrizität aufnehmen. Liegt der Bedarf über der aktuellen Stromerzeugung der eigenen Solaranlage, geben Batterien den Strom ins Hausnetz ab. So helfen sie ihren Besitzern, mehr vom hausgemachten Solarstrom selbst zu verbrauchen. Das lohnt sich, weil selbst erzeugte Elektrizität weit günstiger ist als der Strom, den die Versorger liefern.

An vielen Tagen werden die Speicherkapazitäten der Heimbatterien allerdings kaum genutzt: Im Winter produzieren Photovoltaik-Anlagen oft so wenig Strom, dass die Haushalte ihn ganz oder zum größten Teil sofort verbrauchen. Und auch nachts liegen Kapazitäten der Batterien meist brach.

Warum also nicht die Speicher in diesen Zeiten für andere Zwecke einsetzen – nämlich um das Stromnetz zu stabilisieren und damit sogar Erlöse erzielen? Das ist zum Beispiel möglich, indem sie Strom aus dem Netz speichern, wenn zu viel Windenergie in die Leitungen drängt. Mangels Speichern müssen die Netzbetreiber bei einem Stromüberschuss bisher entweder Windräder zeitweise stilllegen, ihren Strom verschenken oder im Extremfall sogar Verbraucher für die Abnahme bezahlen – wovon aber nur wenige Großverbraucher profitieren, während sich unter dem Strich der Strompreis für alle erhöht.

Bislang ist dieser sogenannte netzdienliche Einsatz von Speichern rechtlich nur mit sehr großen Einschränkungen möglich. Doch das ändert sich nun: Der Bundestag hat Ende Januar einem Gesetzesentwurf von SPD und Grünen zugestimmt, der die Regeln für die Betriebsweise von Speichern lockert. Das eröffnet Haushalten neue Möglichkeiten, ihre Batterien gewinnbringend einzusetzen.

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