Nachhaltige IT: Mit Leiterplatten aus Magnolienblättern gegen Elektroschrott

Eine biologisch abbaubare Leiterplatte könnte nicht nur eine Menge Elektroschrott vermeiden, sondern auch das Klima schonen. Forscher:innen aus Dresden haben jetzt den Machbarkeitsnachweis erbracht.

vom Recherche-Kollektiv Klima & Wandel:
4 Minuten
Nahaufnahme einer rosa-weißen Blüte in einem Baum mit festen grünen Blättern

62 Millionen Tonnen – so viel Elektronikschrott fiel laut E-Waste-Monitor weltweit im Jahr 2022 an. Bis 2030 soll es gut ein Drittel mehr sein, erwarten Prognosen. Nicht einmal ein Fünftel des Elektronikschrotts wird derzeit recycelt. Ein wesentlicher Grund dafür ist das Substrat, aus dem die Leiterplatten bestehen und an dem die eigentlichen elektronischen Komponenten befestigt sind: Es macht bis zu 60 Prozent der Masse einer vollständig ausgestatteten Leiterplatte aus.

Als Substrat kommen meist robuste Kunststoffe oder Glasfasern zum Einsatz, die durch Epoxidharz verstärkt werden. Dieses Verbundmaterial ist dann weder recyclingfähig noch biologisch abbaubar. Weil es teuer wäre, die elektronischen Komponenten und die verarbeiteten Edelmetalle manuell von der Leiterplatte zu lösen, um sie wiederzuverwenden oder zu recyceln, landen die Leiterplatten meist in einem Stück im Müll. Jetzt haben Forscher:innen der TU Dresden im Fachjournal Science Advances eine biobasierte und kompostierbare Alternativlösung vorgestellt.

Schwarzes Quadrat, auf das in hellerer Farbe TUD geschrieben steht und mehrere Elektronikbauteile montiert sind
So sieht ein Leaftronics-Bauteil aus.
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