Die virtuelle Schmerz-Stadt

In den USA greift gerade die größte Opiat-Krise um sich: immer mehr Menschen sterben an Überdosierungen oder den Folgen verunreinigter Spritzen. Virtuelle Agenten helfen, diese Krise zu lösen. Wie funktioniert das?

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Symbolbild: Spritze, Tabletten, Pillen und Ampullen vor weißem Hintergrund

Die USA leidet derzeit unter der schlimmsten Opiat-Krise, die der Kontinent je gesehen hat: täglich sterben rund 100 Menschen an Überdosierungen von Schmerzmitteln, die sie illegal erwerben, oder Heroin. Auf die Droge steigen Süchtige häufig um, wenn der Arzt ihnen keine opiathaltigen Schmerzmittel mehr verschreibt. Anders als in Deutschland verschreiben Ärzte diese dort sehr viel freigiebiger. Opiate sind bei den unter 50-Jährigen zur häufigsten Todesursache avanciert, zudem steigt die Zahl der Neuinfizierungen mit HIV, weil unsaubere Spritzen weitergegeben werden. 

Der Datenwissenschaftler Georgiy Bobashev und seine Kollegen versuchen mittels Computersimulationen die Stellschrauben zu finden, an denen die Verantwortlichen drehen müssen, um die Krise in den Griff zu bekommen. Ansatzpunkte gegen diese Krise gäbe es viele: von der Verstärkung der Polizeipräsenz über eine Aufklärung der Ärzte über die Gefahren der ausufernden Verschreibung opiathaltiger Schmerzmitteln und die Aufklärung der Süchtigen bis hin zu Praxen, in denen Süchtige saubere Spritzen bekommen oder sichere Ersatzdrogen wie Methadon unter Aufsicht einnehmen können. Aber was hilft am besten?

Schließlich seien nicht unendlich Mittel vorhanden, sodass die Politik und Gesundheitsbehörden eine Ahnung brauchen, was Priorität haben sollte, um die Krise einzudämmen. Dass das nicht unbedingt eine restriktivere Gesetzgebung ist, zeigen Erfahrungen der Vergangenheit: „Werden Nutzer in die Illegalität gedrängt, bekommen sie schlechteren Stoff, sind abhängig vom Rat von Dealern anstatt Ärzten und nutzen gebrauchte Spritzen“, so Bobashev.

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