Supercomputer Jupiter rechnet schnell und beliefert die Nachbarschaft mit Wärme

In Deutschland haben Rechenzentren mittlerweile einen Anteil von knapp vier Prozent am Stromverbrauch. Der neue Supercomputer Jupiter in Jülich zeigt, dass die Maschinen nicht nur rechnen, sondern Teil eines Netzwerks zur Energieversorgung werden können. Doch das Jülicher Modell ist in Deutschland eine Seltenheit.

5 Minuten
Superrechner sehen nicht spektakulär aus. Schränke mit Chips und Elektronik in einer gekühlten Halle

Das FZ Jülich liegt nur wenige Kilometer vom rheinischen Tagebau entfernt und profitierte jahrzehntelang von einer Direktversorgung aus einem der 20 Kraftwerksblöcke. Aus dieser sich anbahnenden Krisensituation sei das Konzept einer Selbstversorgung für Wärme und Strom entstanden, berichtet Kuchenbecker. Inzwischen sind die Fernwärmerohre zur Braunkohle gekappt.

Blockheizkraftwerk statt Kohle

Seit 2022 versorgt die eigene Wärmevollversorgungszentrale mit gasbetriebenen Blockheizkraftwerken (BHKW) das Forschungszentrum mit Wärme und Strom. Die Abwärme wird zum Teil zur besseren Auslastung der BHKW in einer Absorptionskältemaschine in Kälte umgewandelt. „Dadurch sparen wir rund 12.500 Tonnen CO₂ pro Jahr“, sagt Kuchenbecker. Das entspricht etwa ein Zehntel der Emissionen des Vergleichsjahrs 1990.

Dicht an dicht stehen Kühlaggregate auf dem Dach des Gebäude, das den supercomputer beherbergt.
Bei einem Supercomputer denken wir oft an die gewaltige Rechenleistung. Aber die Chips müssen gekühlt werden. Das Foto zeigt das Kühlsystem auf dem Dach des Gebäudes, die Abwärme soll als Fernwärme genutzt werden.
Sie haben Feedback? Schreiben Sie uns an info@riffreporter.de!