Wärmepumpen für die Industrie: Klimafreundlich waschen, trocknen, fermentieren

In Wohnhäusern sind Wärmepumpen heute recht weit verbreitet – nicht jedoch in der Industrie. Dabei bieten viele Betriebe beste Bedingungen für den Einsatz der klimaschonenden Anlagen.

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Werkshalle einer Papierfabrik, mit Industrieanlagen und großen Papierrollen

Wenn die Hefen im Weinkeller den Zucker aus dem Most zu Alkohol vergären, steigt die Temperatur in den Fässern auf bis zu dreißig Grad. Um Weinen eine frische Aromatik zu geben, bremsen Winzer daher vor allem bei Weißweinen die Hefen etwas aus, indem sie den Gärprozess kühlen. Dabei entsteht Abwärme, die oftmals ungenutzt in die Umgebung entweicht. Nicht so jedoch in der Kellerei der Schaffhauser Agrargenossenschaft GVS in der Schweiz: Die Winzer verwenden die Abwärme dieser und anderer Kältemaschinen, um Büros, Werkstätten und Lager der Genossenschaft zu heizen. Zudem erwärmen sie damit Wasser für die Reinigung von Abfüllanlagen und Weintanks.

Für diese Zwecke reicht das Temperaturniveau der Abwärme von etwa 35 Grad allerdings längst nicht aus. Daher hat die Genossenschaft vor einigen Jahren eine Hochtemperatur-Wärmepumpe installieren lassen, die für die nötigen Temperaturen von bis zu 95 Grad sorgt. Sie erzeugt aus einem Teil Strom drei bis vier Teile Wärmeenergie, sagt Philipp Grob, Geschäftsführer des Schweizer Energie-Dienstleisters Ennovatis. Sein Team hat für die Genossenschaft das Energiekonzept erstellt und umgesetzt. „Auf diese Weise spart das Unternehmen jährlich insgesamt 26.000 Liter Heizöl ein“, erklärt der Experte.

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