Wasserwerke als leichtes Ziel für Hacker

Hacker haben ein Wasserwerk in Florida angegriffen. Mitarbeiter konnten die Attacke in letzter Minute verhindern. Wasserwerke in Deutschland sind gegen solche digitalen Angriffe besonders schlecht geschützt.

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Rohrsystem im Wasserwerk

Die Stadt Oldsmar im US-Bundesstaat Florida ist knapp an einer Trinkwasserkatastrophe vorbeigeschlittert. Hacker haben bei einem digitalen Angriff den Anteil von Natriumhydroxid am Trinkwasser um das mehr als Hundertfache erhöht. Doch Mitarbeiter bemerkten, dass sich Online-Kriminelle am System zu schaffen machten und wehrten den Angriff ab.

Dreister Angriff mit Chemikalie

„Solche Angriffe sind dreist, schockierend und geradezu verrückt“, meint Sam Curry, Sicherheitschef des Unternehmens Cybereason. Allerdings sind weltweit Wasserwerke für derartige Angriffe ausgesprochen anfällig. Insbesondere in Deutschland sind Wasserwerke gegen digitale Angriffe nur unzulänglich gerüstet.

Das hat hierzulande strukturelle Gründe. „Viele Wasserwerke gelten nicht als kritische Infrastruktur“, berichtet Manuel Atug, Gründer und Sprecher der AG Kritis, einer Arbeitsgemeinschaft, die sich um sogenannte kritische Infrastrukturen kümmert.

Solche Wasserwerke, vor allen Dingen kleinere kommunale Betriebe, müssen deshalb auch nicht den Anforderungen nach dem IT-Sicherheitsgesetz genügen. Deshalb bieten sie viele Angriffspunkte. 

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