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Wasserkampf in Mexiko: Wie Aktivisten in Chiapas Feuchtgebiete gegen Konzerne verteidigen
Mexikanische Aktivisten setzen den Schutz von Feuchtgebieten in ihrer Stadt durch
In der Provinzhauptstadt San Cristobal verteidigen Bewohnerinnen und Bewohner die natürlichen Wasserspeicher gegen Immobilienhaie, die das Land bebauen wollen. Schon jetzt kommt häufig kein Tropfen Wasser aus dem Hahn. Im Blick haben sie auch das Coca-Cola-Unternehmen. Der Konzern fördert täglich 1,3 Millionen Liter Wasser.
![Mehrere Menschen stehen in einer Reihe auf dem Feuchtgebiet, das sich neben ihrer Kolonie 5 de Marzo im südmexikanischen Bundesstaat Chiapas befindet](https://riff.media/images/mexiko-chiapas-feuchtgebiete-naturschutz-ramsar.jpg?w=3600&h=2025&fit=crop-49-41&s=3cee9dfa10aa21ae5f08ed708af3d7c1&n_w=3840&n_q=75)
Steigende Meeresspiegel, häufige Dürren, verheerende Stürme – die Folgen des Klimawandels sind weltweit spürbar. Doch rund um den Globus suchen Menschen nach Lösungen, die das Schlimmste verhindern können: Ressourcen nachhaltiger nutzen, neue Wege für die Landwirtschaft oder politisches Engagement für klimabewusstes Handeln. An jedem zweiten Mittwoch im Monat lesen Sie hier, wie Menschen weltweit gegen die Klimakrise kämpfen.
Kein Wasser. Nicht ein einziger Tropfen. Margarita Pale dreht den Hahn auf und wieder zu. „Nur nachts um zwei Uhr fließt ein bis zwei Stunden lang Wasser“, sagt die 46-Jährige und zeigt auf einige alte Plastikbottiche, die in ihrem Hof stehen. „Das bisschen, das dann kommt, füllen wir in diese Eimer ab.“ Das muss reichen, um zu waschen, zu spülen, das Haus zu reinigen und natürlich für die tägliche Körperpflege.
Es ist Januar und es regnet immerhin noch. Wenn in ein paar Wochen hier im südmexikanischen Bundesstaat Chiapas die Trockenzeit beginnt, geht gar nichts mehr. Nicht einmal nachts, obwohl Pale weiterhin ihre Rechnung bezahlt. „Dann müssen wir uns vom Tanklaster Wasser liefern lassen, das kostet 500 Pesos für 3000 Liter“, erklärt sie. 500 Pesos. Das ist, wenn es gut läuft, ein Tagelohn. Mit diesen 3000 Litern kommt die siebenköpfige Familie dann eine Woche über die Runden. Bestenfalls. Unabhängig davon muss sie Trinkwasser kaufen.
![Die mexikanische Umweltaktivistin Margarita Pale steht in dem Feuchtgebiet, für dessen Erhalt sie kämpft](https://riff.media/images/mexiko-chiapas-wassermangel-feuchtgebiete-aktivistin.jpg?w=3600&s=c26eb7abe9583c89fb8551d537e961c3&n_w=3840&n_q=75)
Der Stoff, der das Leben ausmacht
Margarita Pale ist vor 30 Jahren mit ihren Eltern in die Provinzhauptstadt San Cristobal de las Casas gekommen. Damals, im Januar 1994, hatte das Zapatistische Befreiungsheer (EZLN) mit einem bewaffneten Aufstand auf die verheerende Lage der indigenen Bevölkerung der Region aufmerksam gemacht. In Zuge des Krieges mussten zahlreiche Menschen aus ihren Dörfern in den Bergen von Chiapas fliehen, unter ihnen auch die Familie von Pale. Seither lebt sie in der Kolonie 5 de Marzo – einer Siedlung, die die Geflüchteten und Vertriebenen auf einem Stück brachliegenden Land aufgebaut haben. Und mit ihr zahlreiche weitere Tzotzil, Tzeltal, Tojolabal und Mitglieder anderer indigener Gemeinschaften sowie einige Mestizen. Bis heute sind die meisten Straßen des Viertels im Süden von San Cristobal nicht asphaltiert. Steine versperren den Weg. Einige aus Holz zusammengezimmerte Häuser haben noch immer einen provisorischen Charakter.
![Auf einer nicht befestigten Straße im mexikanischen San Cristobal de las Casas fährt ein Motorradtaxi](https://riff.media/images/Mexiko-Chiapas-Wasser-Feuchtgebiete-Naturschutz.jpg?w=3600&s=f10485a0d5bc4cdddf0dd56ca6be759c&n_w=3840&n_q=75)
Die Bewohnerinnen und Bewohner der armen Kolonie 5 de Marzo leiden besonders stark unter den Wasserproblemen. Doch die Schwierigkeiten mit dem „Stoff, der das Leben ausmacht“, wie Margarita Pale sagt, spiegeln sich auch in anderen Vierteln wider. In der Regenzeit werden Straßen, Wiesen und ganze Plätze der 220.000-Einwohnerstadt überschwemmt, in den trockenen Monaten kommt in einigen Gegenden kein Wasser aus der Leitung. Dabei zählt das auf einer Höhe von 2200 Meter gelegene San Cristobal zu den feuchtesten Regionen Mexikos. In den Bergen der Sierra Madre de Chiapas herrscht ein raues, kaltes Klima, häufig regnet es. Warum also leiden trotzdem so viele Familien unter Wassermangel?
Wasserknappheit und Überschwemmungen
„Das liegt vor allem daran, dass alle Feuchtgebiete zerstört werden“, erklärt Pale. Sie spricht von den vielen Häusern, die illegal auf den Grünflächen gebaut werden und damit die natürlichen Wasserspeicher zerstören. Und sie kritisiert, dass das Coca-Cola-Werk am anderen Ende der Stadt Millionen von Litern des wertvollen Guts aus den Tiefen des Bodens zieht. „Dieses Unternehmen und die Immobilienhaie sowie ihre korrupten Unterstützer in der Regierung machen das Land kaputt“, ergänzt die Aktivistin Pale. Wenn die Feuchtgebiete bebaut werden, bricht das System der Wasserversorgung zusammen: Regnet es viel, kann der Boden das Wasser nicht wie ein Schwamm speichern. Es kommt zu Überschwemmungen. Zugleich vermischt sich das kostbare Nass mit Abwasser, da die Leitungen häufig marode sind.
![Menschen aus der Kolonie 5 de Marzo im südmexikanischen San Cristobal de las Casas stehen auf einem Gelände, das sie als Feuchtgebiet verteidigen](https://riff.media/images/mexiko-chiapas-feuchtgebiete-wassermangel-ramsar.jpg?w=3600&s=5869ae2028f58197f5663e05c4baf399&n_w=3840&n_q=75)
„Die Immobilienunternehmer denken nur an sich selbst und nicht an das Wohl der gesamten Bevölkerung“, kritisiert Margarita Pale. Gleich neben ihrer Kolonie 5 de Marzo liegt eines der bedrohten Reservoirs, das Humedal de la Montaña La Kisst, das Feuchtgebiet des Berges La Kisst. Auch dieses Gelände haben die Investoren im Blick. „Allein 2024 wurde hier 17 Mal Feuer gelegt, um die Voraussetzung dafür zu schaffen, dass gebaut werden kann, “ sagt die indigene Frau.
Der Ort, an dem das Wasser geboren wird
Pale hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, zu verhindern, dass das Stück Brachland zerstört wird. Deshalb geht die 46-Jährige an diesem Vormittag zu dem ein paar Gehminuten entfernten Sumpfgebiet und trifft dort ihre Mitstreiter. Ihr großer weißer Hut schützt sie vor der brennenden Bergsonne, einige andere sind mit Schirmen gekommen. Regelmäßig verabredet sich die Gruppe auf dem über 35 Hektar großen Gelände, um sich über aktuelle Entwicklungen auszutauschen und neue Pläne zu schmieden. So auch jetzt. Gemeinsam spazieren die Aktivistinnen und Aktivisten durch die hohen Gräser, vorbei an einem kleinen Bach und einigen Bäumen. Ein paar Jugendliche spielen Fußball, einige junge Männer sitzen unter einem kleinen Pavillon.
Es ist ein Menschenrecht, in einer
gesunden Umwelt zu leben
Aktivistin Margarita Pale
Der Gruppe geht es um mehr als um den Erhalt eines Stücks Natur in ihrer Nachbarschaft. La Kisst ist in das Ramsar-Abkommen, einem internationalen Vertrag zum Schutz von Feuchtgebieten, integriert. Diese globale Dimension hat auch Pale im Blick. Anknüpfend an ihre indigene Tradition ist das Stück Land für sie ein heiliger Platz: „Der Ort, an dem das Wasser geboren wird, und der uns Leben gibt.“ Ein Platz, der nicht nur für die Kolonie 5 de Marzo, sondern für ganz San Cristobal, für das Land, für den Planeten und gegen den Klimawandel von Bedeutung sei. „Es ist ein Menschenrecht, in einer gesunden Umwelt zu leben“, betont sie, „und das Wasser gehört allen“.
![Auf Holzlastwagen für Kinder steht der weltbekannte Coca-Cola-Schriftzug](https://riff.media/images/cocacola-mexiko-chiapas-spielzeug-wassermangel.jpg?w=3600&s=5ee9edc5b38f924748abcbb1ee172650&n_w=3840&n_q=75)
Gegen Coca-Cola: Teures Wasser aus Plastikflaschen
Ihr Kampf hatte Erfolg: Die Bewohner des Viertels konnten verhindern, dass La Kisst sowie eine weiteres Feuchtgebiet, María Eugenia, zugebaut wird. Im Januar vergangenen Jahres fanden ihren Forderungen auch in Mexiko-Stadt Gehör. Der damalige Präsident Andrés Manuel López Obrador erließ ein Dekret, das die beiden Gebiete zu landschaftlichen Schutzgebieten erklärte. Damit ist jeder Versuch der Immobilienhaie, die Wasserspeicher zu bebauen, rechtswidrig.
Im Kampf gegen das Coca-Cola-Werk stehen Margarita Pale und ihre Leute jedoch noch am Anfang. Am anderen Ende der Stadt fährt ein großer, roter Lastzug nach dem anderen aus dem Tor des Geländes – beladen mit Zehntausenden von Flaschen des Süßgetränks. „Das Unternehmen fördert jeden Tag 1,3 Millionen Liter Wasser aus dem Boden“, erklärt der Anthropologe Edgar Sulca Báez von der Universität Cesmeca in Chiapas. Wie Pale und andere Aktivisten fordert er, dass die Firma in San Cristobal dicht gemacht wird. Sie demonstrieren vor dem Werk und schreiben Appelle an die Stadtregierung. Und sie versuchen ihre Mitmenschen davon zu überzeugen, die braune Brause nicht mehr zu trinken.
Das Unternehmen zieht jeden Tag 1,3 Millionen Liter Wasser aus dem Boden
Anthropologe Edgar Sulca Báez
Doch trotz des Wassermangels produziert die Firma hier Coca-Cola und auch Trinkwasser, das sie in Plastikflaschen verkauft. Femsa, die mexikanische Betreiberfirma, besitzt eine Konzession, die es ihr erlaubt, jährlich fast eine halbe Milliarde Kubikmeter Wasser zu fördern. Dabei ist San Cristobal nur einer von insgesamt 17 Standorten der Firma in Mexiko. „Als der ehemalige Coca-Cola-Manager Vicente Fox Anfang der 2000er Jahre Präsident war, hat Femsa sehr viele Fördergenehmigungen bekommen“, weiß der Wissenschaftler Báez.
Man schaffe Arbeitsplätze und führe viele Steuern ab, rechtfertigt sich das Unternehmen, das bereits 1977 gegründet wurde und auch die sehr weit verbreitete Ladenkette Oxxo betreibt. Da die Wasserversorgung über die Bundesbehörde Conagua geregelt wird, bleibt in der Stadtkasse nicht viel Geld liegen. „Coca-Cola zahlt an die Bundesregierung, nicht an die lokale“, sagt die Soziologin Laura Mebert von der Universität Kettering im US-Bundesstaat Michigan. Ihren Recherchen zufolge zahlt das Unternehmen nur einen Dollar pro 10.000 Liter Wasser.
![Wandmalerei in der Kolonie 5 de Marzo zeigt die Aufschrift: Somos Agua, zu deutsch: Wir sind Wasser. Darunter steht eine zerknautschte Coca-Cola-Flasche](https://riff.media/images/mexiko-chiapas-wasser-sancristobal-wassermangel.jpg?w=3600&s=63a4484ecdaa34cecd392e6bd791177e&n_w=3840&n_q=75)
Gefährliche braune Brause
Dass Femsa das Trinkwasser in Plastikflaschen abfüllt, treibt die Kosten für die Bevölkerung in die Höhe und sorgt für eine weitere Verschmutzung der Umwelt. Zudem hat der massive Konsum von Coca-Cola in Chiapas gravierende Gesundheitsfolgen. Wie in anderen Regionen Mexikos leiden viele Menschen unter Diabetes, die nicht zuletzt durch das unverhältnismäßige Trinken der braunen Brause verursacht wird. In religiösen Zeremonien in der Kleinstadt San Juan Chamula, unweit von San Cristobal, wird Coca-Cola sogar heilende Kraft zugesprochen.
Zu diesem hohen Konsum hat das Unternehmen durch seine allgegenwärtige Präsenz einiges beigetragen: Wer durch die Dörfer von Chiapas fährt, dem begegnet an jeder Ecke eine Werbung für das Süßgetränk. Selbst in indigenen Sprachen ist die Werbung mit dem weißen Schriftzug auf roter Fläche überall zu sehen. In Mexiko wird ohnehin mit circa 160 Litern pro Jahr weltweit am meisten Coca-Cola getrunken. Dem staatlichen Nationalen Rat für Wissenschaft und Technologie (Conacyt) zufolge steht der Bundesstaat Chiapas dabei auch noch an der Spitze des Konsums.
![Umweltaktivist Martín López López steht vor einem Schild mit der Aufschrift: Qué mundo quieres? Welche Welt willst du?](https://riff.media/images/mexiko-chiapas-wassermangel-feuchtgebiete-naturschutz.jpg?w=3600&s=2e98785b1caf1ae48562956d4abba149&n_w=3840&n_q=75)
Mais statt Cola
„Coca-Cola agiert missbräuchlich und manipulativ“, kritisiert der Aktivist Martín López López. Zugleich stellt er aber klar, dass die Bürgerinnen und Bürgern selbst große Verantwortung trügen. „Man will uns glauben machen, dass eine Flasche Brause mehr Wert ist als eine Schale eines Maisgetränks“, erklärt der 61-Jährige, „aber wir müssen uns dem einfach verweigern und dürfen uns nicht von ihnen hinters Licht führen lassen“. López beteiligt sich am Widerstand gegen Femsa, setzt sich aber in erster Linie dafür ein, in seinem persönlichen Umfeld Impulse für einen Wandel zu setzen.
![Auf einer Plakatwand hängen Parolen gegen den Klimawandel und für dei Verteidigung der natürlichen Wasserversorgung](https://riff.media/images/mexiko-chiapas-naturschutz-wasser-stadtteil.jpg?w=3600&s=b714e6400f312f8a009d158c4df91357&n_w=3840&n_q=75)
Wie für Margarita Pale steht für ihn der Schutz des Wassers in seinem Viertel im Vordergrund. Er lebt in der Colonia Maya, nur wenige Straße von der 5 de Marzo entfernt. An diesem Nachmittag trifft er sich mit seinen Mitstreitern von der Gruppe Somos la Maya („Wir sind la Maya“) in einem von den Anwohnerinnen und Anwohnern aus Holz und Lehm errichteten Nachbarschaftsheim. „Was für eine Welt willst du?“, fragt ein Schild neben dem Eingang. Im Versammlungssaal hängen Pappschilder, die an Aktivitäten der Gruppe erinnern: „Ich verteidige das Feuchtgebiet“ und „Schluss mit der Ausplünderung der Mutter Erde!“
Was für eine Welt willst du?
Ein Naturreservat für die Anwohner
Gleich hinter dem Gebäude haben López und seine Leute an einem Hügel ein kleines Naturreservat für die Nachbarschaft geschaffen. Auf einem „biokulturellen Rundweg“ können sich die Anwohner über die verschiedenen Bäume und Büsche informieren. Ursprünglich sollte auch dieses Stück Land bebaut werden, aber Somos la Maya konnte das durch ihre Initiativen stoppen und so ein weiteres Desaster verhindern. Bereits vor neun Jahren wurde ein Teil des Viertels überschwemmt, weil der Boden das Regenwasser nicht mehr aufnehmen konnte, nachdem dort ein Bauunternehmer viele Bäume fällen, um auf dem Grundstück Gebäude zu errichten.
![Zwei Männer stehen vor einem Wandbild in einem Stadtteilzentrum im südmexikanischen San Cristobal de las Casas](https://riff.media/images/mexiko-chiapas-naturschutz-feuchtgebiete-wasser.jpg?w=3600&s=70e5ce947a16001ad80f6b162c9e915b&n_w=3840&n_q=75)
„Die Stauwand ist gebrochen, weil das Wasser nicht mehr abfließen konnte“, erklärt Aktivistin Elisabeth del Carmen. Obwohl es sich um ein landschaftliches Schutzgebiet gehandelt habe, sei gebaut worden. „Der Unternehmer hat einfach eine Strafe gezahlt und dann weitergemacht“, sagt sie und schimpft auf die korrupten Behörden. Dennoch war Somos la Maya letztlich erfolgreich: Die Gruppe konnte den Bau stoppen. Nun haben die Aktivisten einen Wassergraben gezogen, um weitere Überschwemmungen zu verhindern. „Aber der Herr hat viel Macht in der Regierung und wird versuchen, eine Nutzungsänderung für das Land durchzusetzen“, ergänzt López López. „Wir müssen also aufmerksam bleiben.“
![Eine Gruppe von Frauen steht im Schatten](https://riff.media/images/mexiko-chiapas-selbstversorgung-wasser-klimawandel.jpg?w=3600&s=db2ce12f4a87cb11c3f8415eba264747&n_w=3840&n_q=75)
Dass das Recht gebeugt wird, erlebt auch Margarita Pale. Ihr Treffen ist mittlerweile vorbei. Nach einem kurzen Besuch des Gemüsegartens, den die Bewohner in ihrem Viertel angelegt haben, muss sie wieder nach Hause. Auch dort gibt es wie immer viel zu tun. Nicht nur, weil sie den Haushalt für ihren Mann und die vier Kinder organisieren muss. Denn kaum ist sie angekommen, klingelt schon wieder das Handy. Schließlich sitzt die 46-Jährige auch in der „Mesa Directiva“, einer Art Gemeinderat des Viertels, der Feste organisiert, Gelder verwaltet und gelegentlich auch Streitigkeiten in der Kolonie 5 de Marzo schlichtet.
Aber trotz der vielen Aufgaben ist sie zufrieden, schließlich hat ihr Einsatz für La Kisst dazu geführt, dass dort nicht gebaut werden kann und Ex-Präsident López Obrador das Dekret zum Schutz des Feuchtgebiets erlassen hat. Dennoch ist sie immer auf der Hut. „Die bundesstaatliche und die städtische Regierung scheren sich nicht darum“, sagt sie. Ausruhen kann sie sich auf ihren Erfolgen also nicht. Und das will sie auch nicht.
Dieser Beitrag wurde gefördert durch den Riff-Qualitätsfonds für freien Journalismus der RiffReporter eG.