Globale Plastikkrise: UN-Verhandlungen über Abkommen gegen Plastikverschmutzung ohne Durchbruch

Die Welt erstickt im Plastik – trotzdem konnten sich die Staaten der Erde auch nach jahrelangen Vorbereitungen nicht auf ein Abkommen gegen die Plastikflut einigen. Die Verhandlungen sollen im nächsten Jahr fortgesetzt werden.

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Der Boden eines Dorfes ist von Plastik übersät

Am Ende blieb nur noch hilfloser Applaus. Als längst klar war, dass es keine Einigung mehr geben würde, animierte die Chefin der ruandischen Umweltverwaltung, Juliet Kabera, die Delegierten, ein Zeichen für ein starkes Abkommen zu setzen. Vertreterinnen und Vertreter von rund 100 Staaten erhoben sich daraufhin im Tagungszentrum des südkoreanischen Busan und klatschten und johlten, was das Zeug hielt. Ganz so, als hätten sie einen großen Sieg errungen. Geholfen hat das Spektakel nichts: Nach mehr als zwei Jahren Vorbereitung und einer Woche zäher Verhandlungen von Delegierten aus mehr als 170 Staaten sind die schon als historisch bezeichneten Verhandlungen über ein UN-Plastikabkommen am Montag (Ortszeit) ohne Einigung zu Ende gegangen.

Damit sind die Hoffnungen auf ein globales Abkommen zur Eindämmung der Plastikverschmutzung vorerst gescheitert.

Kabera hinter einem Mikrofon
Juliet Kabera aus Ruanda appelliert an die Staaten, endlich die Produktion von Plastik zu verringern.
Delegierte stehen und klatschen
Applaus für ein ambitioniertes Abkommen – das am Ende nicht erreicht wurde.
Kleine Kinder winken in die Kamera, sie stehen in viel Plastik
Aufwachsen im Plastikmüll – die Lebensrealität für viele Menschen, hier Kinder im westafrikanischen Benin.