Hitze in Städten: Wo bleibt die konsequente Entsiegelung?

In deutschen Städten wird immer mehr Fläche versiegelt – eine fatale Entwicklung. Wie Städte lebenswerter werden und sich gegen Extremtemperaturen wappnen können. Eine Kolumne.

vom Recherche-Kollektiv Klima & Wandel:
5 Minuten
Fußgänger laufen an einem heißen Sommertag an der Hauptwache in der Innenstadt von Frankfurt am Main.

Die Klima-Kolumne erscheint alle zwei Wochen - kritisch, nahbar, lösungsorientiert!

Waren Sie hierzulande schon einmal an einem heißen Sommertag in einer Einkaufsstraße unterwegs und dachten sich: Hier ist es doch gut auszuhalten?

Die meisten Shopping-Meilen sind zugepflastert. Auf vielen Marktplätzen oder sogar Schulhöfen: das gleiche Trauerspiel. Es gibt viel Asphalt und Beton, aber wenige oder gar keine Bäume, die Schatten spenden. An heißen Tagen heizen sich eben diese Orte besonders auf. Wenn die Temperaturen lokal deutlich höher sind als im Umland, spricht man von „Hitzeinseln“.

Davon gibt es in Deutschland leider viel zu viele. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat nun einen ersten Hitze-Check von 190 deutschen Städten mit mehr als 50.000 Einwohnern veröffentlicht. Dafür wertete die DUH die Versiegelung und den Anteil von Grünvolumen aus. Das Ergebnis: Es sieht nicht gut aus.

Hitze-Check fällt negativ aus

Das Fazit der DUH: Die meisten Städte schützen ihre Bewohner nicht ausreichend vor extrem hohen Temperaturen. Im Schnitt sind um die 45 Prozent versiegelt – und dabei bleibt es nicht. Täglich werden nach Angaben der DUH 50 Hektar Fläche versiegelt. Das ist pro Jahr eine Fläche so groß wie die Stadt Hannover.

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