Klima-Kolumne: Weltweit fordern Menschen mehr Klimaschutz – worauf warten wir?

Die Sorge um den Klimawandel war weltweit noch nie so groß – vor allem in den Ländern des Globalen Südens. Warum die Politik die Menschen endlich ernst nehmen muss. Eine Kolumne.

vom Recherche-Kollektiv Klima & Wandel:
4 Minuten
Man sieht eine überflutete Straße. Ein Mann zieht eine Familie, die in einem Boot sitzt, hinter sich her.

Nach der Europawahl erwischte ich mich immer wieder dabei, wie ich in der U-Bahn, an der Supermarktkasse oder auf der Straße Menschen angeschaut und mich dabei gefragt habe: Hat derjenige die AfD gewählt? Immerhin wählten fast 16 Prozent der Menschen in Deutschland die AfD – eine Partei, die nicht nur rechtspopulistisch und demokratiefeindlich ist, sondern auch den menschengemachten Klimawandel leugnet.

Und wenn man sich, wie ich es als Klima- und Umweltjournalistin tue, fast täglich mit Rekordtemperaturen, aussterbenden Tier- und Pflanzenarten und zunehmenden Extremwetterereignissen beschäftigt, kann man nach so einer Wahl schnell verzweifeln.

UN-Studie: Menschen machen sich große Sorgen um den Klimawandel

Fakt ist: Die Wissenschaft ist sich weltweit einig, dass wir Menschen für die globale Erwärmung verantwortlich sind. Seit Beginn der Industrialisierung verbrennen wir Kohle, Öl und Gas. Die Treibhausgasemissionen steigen – die Erde erhitzt sich mit zunehmender Geschwindigkeit. Wir holzen Wälder ab und zerstören immer weiter Lebensräume. Und die Auswirkungen des Klimawandels können wir weltweit sehen. Wir haben Rekordtemperaturen in den Ozeanen und an Land. Wir haben immer mehr Starkregen, Hochwasserereignisse, Hitzewellen, Waldbrände – auch bei uns in Deutschland.