Ötztaler Ache wird durch Kraftwerksbau stark verändert

In der Tiroler Gemeinde Umhausen sind die Eingriffe schon deutlich sichtbar, doch die Naturschützer kämpfen weiter.

vom Recherche-Kollektiv Flussreporter:
6 Minuten
Gebirgsbach mit Eis und Schnee, am Ufer wenige Bäume, im Hintergrund Bagger und eine Baustelle

Am Kraftwerk Tumpen-Habichen im Tiroler Ötztal wird eifrig gebaut, wie unsere Lokalaugenscheine Mitte August 2020 und Mitte Jänner 2021 zeigen. Und das, obwohl noch gerichtliche Entscheidungen zu diesem Kraftwerksbau ausständig sind, kritisiert der Verein „WET – Wildwasser erhalten Tirol“. Unsere Aufnahmen zeigen, dass die Fluss-Landschaft der Ötztaler Ache an der Kraftwerksstrecke zwischen Tumpen und Habichen bereits stark verändert wird.

Gletscherbach im Wald mit Felsen und weiß schäumendem Wasser, im Hintergrund eine schmale Holzbrücke.
Die Ötztaler Ache in Tirol war bisher unverbaut und galt als sehr erhaltenswürdig, einzigartig und empfindlich. Die Strecke an der Wellerbrücke bei Habichen ist bei Kajakfahrern besonders beliebt.
Felsblöcke im Fluss mit wild schäumendem weißen Wasser
Ob die Ötztaler Ache unterhalb des Kraftwerkes nach dem Bau noch so wild und schön sein wird, wird sich zeigen.
Großes dunkles Loch im Boden zwischen bemossten Felsen im Wald.
Auf dem Weg zur Wellerbrücke in Habichen entdeckt man im Wald große Löcher im Boden, die erahnen lassen, wie der Untergrund in diesem Gebiet aussieht.
Baustelle auf einer Wiese neben Einfamilienhäusern
In Habichen wird seit mehreren Monaten unmittelbar neben den Wohnhäusern unter- und oberirdisch am Ausleitungsbauwerk für das Kraftwerk gearbeitet. Aufnahme von Mitte August 2020.
Felswand mit schmalem Wasserfall in Gebirgslandschaft
Der Acherbach, der bei Tumpen in die Ötztaler Ache mündet, hat bei Unwettern schon öfter Murenabgänge verursacht.
Gebirgsbach mit Bäumen an den Ufern.
Mitte August 2020 war die Ötztaler Ache an der Mündung des Acherbaches in Tumpen noch von Bäumen und Sträuchern flankiert. Mitte Jänner sind die Bäume großteils gerodet, der Bachlauf verändert, die ersten Wände für das Staubecken sind auf den folgenden Fotos bereits zu sehen.
Gebirgsbach mit Eis und Schnee, am Ufer wenige Bäume, im Hintergrund Bagger und eine Baustelle
An der Mündung des Acherbaches wird bereits das Staubecken für das Wasserkraftwerk Tumpen-Habichen gebaut. Dadurch wird die Ötztaler Ache stark verändert.
Landschaft an Gebirgsbach mit Baukran, Betonwand und einem großen Haufen Steinen
Fünf Monate später ist die Landschaft an der Ötztaler Ache in Tumpen massiv verändert.
Baustelle an Gebirgsbach mit Betonwand und Baustellengerätschaften
Hier sind bereits die Wände des Staubeckens für das Kraftwerk Tumpne-Habichen zu sehen.
Trübes Wasser in Bach
Große Mengen Sediment, die plötzlich in einen Gebirgsbach eingeleitet werden, können den Fischlaich töten.
Hydrographische Kurven mit auffälligen Ausschlägen
Die Verschmutzung der Ötztaler Ache trat auffällig immer gegen Mitternacht auf.
Gebirgsbach in einem Tal mit Schneelandschaft und blauem Himmel
Von der Baustelle flussaufwärts zeigt sich die Ötztaler Ache als winterliches Postkartenmotiv.
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