"Rette unser Wasser“

Umweltorganisationen rufen zu Schutz der europäischen Wasserrahmenrichtlinie auf

vom Recherche-Kollektiv Flussreporter:
17 Minuten
Stausee mit Rettungsring an einer Stange

Nicht nur Menschen müssen sich gelegentlich einem Fitnesscheck unterziehen, in der Europäischen Union gilt das auch für Gesetze. Aktuell steht die Europäische Wasserrahmenrichtlinie auf dem Prüfstand, die am 22. Dezember 2000 in Kraft getreten ist. Das Ziel der Richtlinie ist, den Zustand der europäischen Gewässer zu verbessern. 

Die Wasserrahmenrichtlinie sei eines der ambitioniertesten EU-Umweltgesetze, sagen Umweltorganisationen. Sie fürchten jedoch, dass der „Fitnesscheck“ von Gruppierungen der Industrie, der Landwirtschaft und zahlreichen EU-Mitgliedsstaaten dafür missbraucht werden könnte, die Richtlinie zu verwässern oder die Sanierung der Gewässer weiter hinauszuschieben. Hundert Umweltorganisationen und zivilgesellschaftliche Vereine in ganz Europa haben deshalb eine Aktion für ein starkes Wassergesetz gestartet. Mit dem Slogan „Rette unser Wasser“ rufen sie die EU-Bürgerinnen und -Bürger dazu auf, sich für die Beibehaltung der Wasserrahmenrichtlinie und mehr Engagement bei der Umsetzung einzusetzen.

Wasser in einem Fluss, Steine
Die Wasserrahmenrichtlinie verpflichtet die EU-Mitgliedsländer, den Zustand der Gewässer zu verbessern.
Kraftwerk Freudenau Wien Schleusenkanal mit Brücke
Zahlreiche Flüsse in Europa sind durch Einbauten stark verändert. Hier das Kraftwerk Freudenau in Wien.
Landschaft, gewundener Flussarm, im Hintergrund Fluss Donau
Umgehungsarm Ottensheim-Wilhering in Oberösterreich, im Hintergrund die Donau.
grafische Darstellung eines neuen Seitenarms der Donau
Grafik des Umgehungsarm beim Donaukraftwerk Ottensheim-Wilhering in Oberösterreich.
gewundener Flussarm mit Bäumen und Sträuchern
Die naturnah gestaltete Fischwanderhilfe ist zu einem wertvollen Lebensraum für zahlreiche Fischarten geworden.
Baustellentafel an Fluss Mur in Graz
Trotz des Verschlechterungsverbots der Richtlinie werden immer noch Kraftwerke gebaut, wie an der Mur in Graz.
Fluss Mur mit offenem Uferbereich und Pflanzen
Ein Beispiel für Verbesserungen ist die Aufweitung der Mur an der Grenze zwischen Österreich und Slowenien.
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