PCB, Arsen und PFAS: Welche Schadstoffe finden sich in der Nordsee und was bringen Verbote?

Die gute Nachricht zuerst: Wie eine umfassende Untersuchung von Sedimenten im Skagerrak gezeigt hat, nimmt die Schadstoffbelastung in der Nordsee generell ab. Doch es gibt besorgniserregende Ausnahmen: Neben Arsen stiegen zuletzt auch die Konzentrationen der „Ewigkeitschemikalien“ (PFAS) an. Der aktuelle Vorstoß einiger EU-Staaten, diese kaum abbaubaren Chemikaliengruppe zu verbieten, ist daher überfällig.

vom Recherche-Kollektiv Ozean & Meere:
6 Minuten
Zwei Menschen an Bord eines Schiffes, die ein Gerät für die Entnahme von Sedimentkernen zu Wasser lassen.

Farben, Lacke und Beschichtungen, Kosmetik und Arzneimittel, Weichmacher und andere Industriestoffe: Was auch immer der Mensch an langlebigen Chemikalien erfand, landet irgendwann auch in der Nordsee. Und es gibt einen Ort, wo all diese Stoffe in kleinen Mengen, zeitlich sortiert abgespeichert werden: Mitten im Skagerrak, dort wo Nordsee und Ostsee zusammentreffen, liegt am Meeresboden das chemische Gedächtnis des Meeres, in dem sich menschliches Handeln und Wirtschaften über die Jahrzehnte detailliert ablesen lässt. Wissenschaftler haben für die industriellen Spuren in mehreren hundert Metern Wassertiefe einen Ausdruck gefunden, der eigentlich wie ein Widerspruch in sich klingt: „Natürliche chemische Archive des Anthropozäns“.

Belastung der Nordsee mit Schadstoffen
Schadstoffbelastungen kommen in Wellen: Momentan geben vor allem Arsen (As) und die so genannten Ewigkeitschemikalien PFAS (Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen) Anlass zur Sorge.
Blonde junge Frau mit mittellangen  Haaren
BSH-Forscherin Berit Brockmeyer
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