Der Sternenhimmel im August 2018
Maria Mitchell: Astronomin und Pionierin der Gleichberechtigung
Heute vor 200 Jahren, am 1. August 1818, erblickte Maria Mitchell das Licht der Welt. Das aufgeweckte Mädchen hatte das Glück, in einer Quaker-Familie in Nantucket im Nordosten der USA aufzuwachsen: Ihre Eltern gestanden dem Mädchen eine gleichberechtigte Bildung und Ausbildung zu. Ihr Vater, der als Amateurastronom selbst über ein Teleskop verfügte, erkannte bald ihre Talente und führte sie früh in die Beobachtungs- und Rechenkunst ein.
Auch das gesellschaftliche Umfeld, in dem Mitchell groß wurde, bot beste Voraussetzungen, um ihr Talent frei zu entfalten. Die Insel Nantucket südlich von Cape Cod war damals ein Zentrum des Walfangs, und die Himmelskunde war als Orientierung für die Seeleute unabdinglich. So war der Umgang mit astronomischen Geräten in der Stadt ein Alltagsgeschäft.
Bereits mit 14 Jahren bestimmte Maria Mitchell so akkurat die Position der Sterne, dass ihr die Seeleute von Nantucket die Aufgabe anvertrauen, ihre Instrumente zu kalibrieren und wichtige Berechnungen für ihre Seeroute anzustellen.
Im Alter von gerade 17 Jahren gründete Mitchell ihre eigene Schule, in der sie Kinder jeder Hautfarbe gemeinsam unterrichtete. Damit widersetzte sie sich den damaligen gesellschaftlichen Konventionen. Nur ein Jahr später wurde ihr die erste Stelle als Bibliothekarin im Nantucket-Atheneum angeboten, die sie für zwanzig Jahre ausfüllte.
Als Astronomin beobachtete sie hauptsächlich Planeten und Sonnenflecken. Im Jahr 1847 fand sie einen neuen Kometen und wurde damit auch international bekannt. Diese Entdeckung trug ihr eine Goldmedaille des dänischen Königs ein. Dieser hatte die Auszeichnung speziell für Erstentdeckungen von Kometen ausgelobt, die sich nicht mit bloßem Auge, sondern nur per Teleskop beobachten ließen.
Wenig später wurde Maria Mitchell als erste Frau in die American Association of Arts and Sciences sowie in die American Association for the Advancement of Science gewählt. 1865 wurde sie als erstes Mitglied der Fakultät Professorin an dem neu gegründeten und heute sehr renommierten Vassar College und bald auch Direktorin des zugehörigen Observatoriums. Sie setzte sich gezielt für die Förderung von Frauen ein und verhandelte für weibliche Fakultätsmitglieder ein angemessenes Gehalt.
Ihr Vermächtnis wahrt bis heute die 1902 in Nantucket gegründete Maria Mitchell Association.
Position der Sternbilder
Am Spätsommerhimmel versinkt bereits in der frühen Nacht die Konstellation der Jungfrau unter dem Westhorizont. Darüber finden wir den Bärenhüter Bootes mit dem Hauptstern Arktur, der den Großen Bären im Nordwesten vor sich her treibt. Hoch im Südwesten treffen wir auf Herkules; unterhalb von ihm erstreckt sich der weitläufige Schlangenträger. Höher im Süden bietet das Sommerdreieck mit Vega in der Leier, Deneb im Schwan und Atair im Adler Orientierung. Am Osthimmel ist bereits die Pegasus-Andromeda-Konstellation aufgegangen, und im Nordosten zieht Perseus herauf.
Lauf des Mondes
Am 4. August steht der abnehmende Halbmond im Walfisch. Zu Neumond hält sich der Erdtrabant am 11. August zwischen den Sternbildern Krebs und Löwe auf. Es ereignet sich eine partielle Sonnenfinsternis, die in Skandinavien, Russland und China sichtbar ist. Am 18. des Monats befindet sich der wieder zunehmende Halbmond in der Waage, und am 26. August durchschreitet der Vollmond den Wassermann.
Lauf der Planeten
Merkur steht zum Monatsende in den frühen Morgenstunden über dem Osthorizont. Venus steht in diesem Monat abends tief im Westen. Der rötliche Mars beendet am 28. August seine Oppositionsschleife und ist noch relativ hell. Er lässt sich bis in die zweite Nachthälfte beobachten. Der Gasriese Jupiter steht im August am Abendhimmel im Südwesten. Saturn lässt sich am besten in der ersten Nachthälfte beobachten; in diesem Monat lohnt ein Blick auf die Ringe. Uranus ist im Sternbild Widder anzutreffen. Neptun im Wassermann lässt sich nur mit einem Fernglas oder Fernrohr beobachten.
Sternschnuppen im August
In diesem Monat ist der Meteorstrom der Perseiden aktiv. Er trägt seinen Namen nach dem Sternbild, aus dem die Sternschnuppen zu kommen scheinen. Das Maximum fällt in diesem Jahr auf die Nacht vom 12. auf den 13. August. Das ist kurz nach Neumond, und so sind die Sichtbedingungen für die Sternschnuppen in diesem Jahr besonders gut. Man kann in dieser Nacht durchaus mit rund 90 Meteoren pro Stunde rechnen. Siehe hierzu auch Sternenhimmel im August 2017.