Corona: Warum das „PEI“ die Daten der Geimpften noch immer nicht ausgewertet hat

Das staatliche Paul-Ehrlich-Institut hätte längst umfangreiche Studien zur Sicherheit der Corona-Impfstoffe auf Basis von Patient:innendaten vorlegen sollen. Weshalb kam es bis heute nicht dazu? Eine Spurensuche.

vom Recherche-Kollektiv Postviral:
6 Minuten
In Nahaufnahme sind die Hände eines Arztes in weißen Latexhandschuhen zu sehen, wie sie mit der Nadel eine Impfung am Oberarm einer Patientin durchführen.

Sehr wahrscheinlich tragen Corona-Impfstoffe dazu bei, Langzeitfolgen von Covid-19 zu verhindern. Zu diesem Schluss kamen mittlerweile eine ganze Reihe von Studien, und so lautet auch das Ergebnis einer vor wenigen Tagen im „Journal of Infection“ publizierten Meta-Analyse.

Ein Team aus den Gesundheitswissenschaften und der Pathologie der Chinesischen Universität Hongkong hat dazu Beobachtungsstudien über den Zusammenhang zwischen Impfungen und Long-Covid-Symptomen ausgewertet. Wer sich vor einer Corona-Infektion zwei Mal geimpft hatte, trug demnach ein um 24 Prozent reduziertes Risiko für Langzeitbeschwerden, wie sie in ähnlicher Form sowohl nach einer Infektion wie auch infolge der Vakzination (daher die umgangssprachliche Bezeichnung „Post Vac“) beschrieben wurden. Die einfache Impfung nach einer Covid-Erkrankung war – im Vergleich zu keiner Impfung – immerhin noch mit einem um 15 Prozent geringeren Risiko für Long Covid verbunden.

Trotz solcher Erkenntnisse reißen Sorgen und Gerüchte über ein vermeintliches Übermaß negativer Impffolgen nicht ab. Dass es zu Nebenwirkungen, darunter auch sehr schweren, kommt, ist völlig unbestritten. Darüber hinaus jedoch bringen Menschen die Corona-Vakzine mit einer Vielzahl von Folgeerkrankungen bis hin zu angeblich serienhaft auftretenden, plötzlichen Todesfällen in Verbindung. Belegt oder plausibel begründet ist dies nicht.

Den Raum für derartige Thesen eröffnet allerdings auch die teilweise schlechte Datenlage. Gerade beim Einsatz einer neuen Technologie wie der mRNA-Impfstoffe wäre es hilfreich gewesen, die Auswirkungen der Impfstoffe mit den ganz konkreten Daten einer möglichst großen Zahl von Personen nachzuverfolgen. Genau dies hätte die für die Impfstoffüberwachung zuständige Bundesbehörde, das Paul-Ehrlich-Institut (PEI), längst tun sollen. Die geplanten Studien hat es jedoch bis heute nicht vorgelegt. Warum? RiffReporter hat sich auf Spurensuche begeben.

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