Bakterien statt Versorgungsflüge: So könnte eine Forschungsstation auf dem Mars an Sauerstoff kommen

Transportflüge zum Mars sind zeitaufwendig und teuer. Künftige Kolonien sollten daher möglichst viel aus den Ressourcen vor Ort erzeugen können. Forscher:innen erproben eine biotechnologische Lösung dafür.

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Zwei Männer arbeiten in einem Labor an einem Versuchsaufbau.

Irgendwann in den nächsten 15 Jahren soll es so weit sein: Eine Rakete wird die Erde verlassen und erstmals Menschen zum Mars fliegen. Geht es nach der amerikanischen Weltraumorganisation Nasa, dürften die 15 Jahre wohl ausgereizt werden. Das Privatunternehmen SpaceX spricht gerne vollmundig von einen Start im Jahr 2026. So oder so wird dieser erste Flug nur ein Auftakt sein. Mittelfristig wollen mehrere Nationen und Unternehmen eine Basis auf dem Mars errichten – für Forschung, Exploration und Kolonisierung.

Das bedeutet, dass Menschen über längere Zeiträume mit allem versorgt werden müssen, was sie zum Leben benötigen. Geht es nach dem Astrobiologen Cyprien Verseux von der Universität Bremen, könnten Bakterien und die Biotechnologie dabei eine wichtige Rolle übernehmen. Um seine Idee zu entwickeln, hat der Europäische Forschungsrat ihm unlängst eine Förderung über rund 1,5 Millionen Euro bewilligt. Im Interview erzählt der Astrobiologe, was er konkret plant.

Porträt des Oberkörpers eines dunkelhaarigen Mannes mit Vollbart und blauem Oberhemd, der lächelt
Dr. Cyprien Verseux vom Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (ZARM) der Universität Bremen hat den prestigeträchtigen ERC Starting Grant für Nachwuchswissenschaftler bekommen.