Corona, Krebs, Diabetes: 7 Tipps, um seriöse Quellen zu erkennen

Wie man beim Thema Gesundheit im Internet verlässliche Informationen von Desinformation, Werbung und Unsinn unterscheiden kann

vom Recherche-Kollektiv Plan G:
3 Minuten
In einem Suchfeld auf einem Computer-Bildschirm steht das Wort Gesundheit. Eine Hand drückt auf das Lupen-Symbol.

Eine Frage zum Thema Gesundheit? Klar, einfach schnell googlen und dann stößt man rasch auf eine gute Antwort. So leicht ist es aber meistens nicht. Denn ganz oben in der Trefferliste finden sich oft nicht unbedingt die verlässlichen Informationen, sondern auch jede Menge Desinformation, Werbung und abenteuerliche Versprechungen.

Wie lassen sich jetzt seriöse Quellen und dubiose Informationen unterscheiden? Dabei können sieben Fragen helfen:

1. Wie sind die Informationen entstanden?

Seriöse Quellen geben an, welche Personen an der Erstellung beteiligt waren und welche Qualifikationen sie haben. Weil Qualität im Prozess entsteht, finden sich auf der Website Hinweise, nach welchen Prinzipien die Informationen erstellt werden: zum Beispiel in Methodenpapieren oder unter Überschriften wie „Wir über uns“ oder „Wie wir arbeiten“.

Fehlen solche Angaben, lässt sich die Verlässlichkeit der Informationen nur schwer einschätzen.

2. Wie aktuell sind die Informationen?

Gerade bei medizinischen Fragen ändert sich der Wissensstand sehr schnell. Gute Gesundheitsinfos geben an, wann sie erstellt wurden, im Idealfall sogar, wann sie überprüft und bei Bedarf überarbeitet werden sollen.

Umgekehrt gilt: Fehlt diese Angabe, kann man sich nicht sicher sein, ob die Informationen tatsächlich auf dem aktuellen Stand sind.

3. Finden sich Informationen zu Nutzen, Risiken und möglichen Alternativen?

Wichtig zu prüfen: Gibt es nicht nur Angaben zum Nutzen, sondern auch zu möglichen Nebenwirkungen? Und finden sich Informationen, wie gut die Behandlung tatsächlich hilft? Verdächtig ist es immer, wenn ein Mittel als hundertprozentig wirksam oder garantiert frei von Nebenwirkungen angepriesen wird. Denn das gibt es in der Regel nicht.

Steht nur ein einziges Produkt im Vordergrund? Das ist oft ein Hinweis auf eine unseriöse Seite. Denn in der Regel gibt es immer Alternativen – und sei es Nichts-Tun oder Abwarten.

4. Gibt es Belege für die Behauptungen?

Erfahrungswerte, sei es von Anwender:innen oder Ärzt:innen, reichen als Wirksamkeitsbelege nicht aus. Gute Gesundheitsinformationen haben deshalb Quellenangaben mit Studien, auf die sich die Aussagen stützen.

Aber Vorsicht: Manche Anbieter berufen sich nur selektiv auf einzelne Untersuchungen, werten aber nicht die gesamte Studienlage aus. Dadurch können Präparate wirksamer und verträglicher erscheinen, als sie es in Wirklichkeit sind.

5. Wird beschrieben, wie sicher das Wissen ist?

Manchmal sind Behandlungen noch nicht gut untersucht. Oder die vorhandenen Studien sind nicht besonders aussagekräftig. Seriöse Quellen weisen immer darauf hin, wenn das Wissen zu Nutzen oder Risiken noch unvollständig ist. Verdächtig ist es, wenn solche Aussagen zur Unsicherheit der Erkenntnisse fehlen.

6. Sind die Informationen neutral gehalten?

„Nur noch heute…“, „Wollen Sie XY riskieren?“ Wenn Gesundheitsseiten im Internet mit Druck oder Angst arbeiten, heißt es vorsichtig sein. Denn das soll häufig einfach nur den Verkauf des beworbenen Produkts fördern.

Seriöse Gesundheitsinformationen stellen die verschiedenen Optionen ausgewogen dar, überreden nicht zu der einen oder anderen Behandlung und raten dazu, sich in Ruhe mit Arzt oder Ärztin zu besprechen.

7. Gibt es kommerzielle Interessen?

Immer verdächtig: Wenn man auf der Internet-Seite die beschriebenen Produkte gleich kaufen kann. Oft lohnt auch ein Blick ins Impressum: Denn manchmal versteckt sich hinter einer scheinbar neutralen Seite in Wirklichkeit ein Anbieter von Medikamenten. Wenn auf Seiten Werbung geschaltet ist, lässt sich oft nicht gut abschätzen, wie groß der Einfluss von Anzeigenkunden auf die redaktionelle Berichterstattung ist.

Seriöse Quellen sorgen auch dafür, dass die Ersteller:innen keine finanzielle Verbindungen zu Anbietern der besprochenen Produkte haben.

Hinweis: Dieser Beitrag ist eine Kurzfassung von „Kriterien für gute Gesundheitsinformationen“. Dort werden die einzelnen Aspekte noch vertieft.

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