Seriöse Quellen zum Thema Gesundheit: Was gute Informationen ausmacht

Beim Thema Gesundheit mischen sich im Internet seriöse Quellen, jede Menge Unfug und Werbung ohne Ende. Es gibt aber einige Kriterien, an denen du die verlässlichen Anbieter erkennst.

vom Recherche-Kollektiv Plan G:
9 Minuten
Eine Frau schaut auf ihr Smartphone und macht sich dabei Notizen auf Papier.

Eigentlich fing alles ganz gut an: Du hast im Netz nach diesem Nahrungsergänzungsmittel gesucht, von dem dir dein Kollege vorgeschwärmt hat und mit dem er trotz Stress schläft wie ein Stein. Gleich auf der ersten Trefferseite findest du auch eine Website, in der es genau um dieses Mittel geht. Auf den ersten Blick macht sie einen guten Eindruck: Modernes Layout mit ansprechenden Bildern, umfangreicher Text und es werden sogar wissenschaftliche Untersuchungen und medizinische Experten zitiert. Aber irgendetwas irritiert dich – du kannst nur noch nicht genau sagen was. Wie kannst du dein Bauchgefühl jetzt untermauern?

Gesundheitsinformationen: Verlässliche Quelle oder nicht?

In diese oder ähnliche Situationen gerätst du schnell, wenn du dich mit einer konkreten Gesundheitsfrage, etwa zum Nutzen einer bestimmten Behandlung, auf die Suche nach Informationen machst. Denn für Entscheidungen in Sachen Gesundheit braucht es Daten und Fakten.

Wie kannst du herausfinden, ob du der Internetseite, dem Artikel in der Apothekenzeitschrift oder der Broschüre trauen kannst? Die folgende Checkliste hilft dir, die Vertrauenswürdigkeit einer Gesundheitsinformation zu überprüfen. Sie enthält Kriterien, die als Voraussetzungen für informierte Gesundheitsentscheidungen notwendig sind. Diese Anforderungen sind in der Guten Praxis Gesundheitsinformation (GPGI) niedergelegt. Die GPGI wurde im Deutschen Netzwerk evidenzbasierte Medizin gemeinsam mit anderen Verantwortlichen für Gesundheitsinformationen entwickelt. Daran waren auch Wissenschaftler*innen und Patientenvertreter*innen beteiligt.

  1. Die Gesundheitsinfos entsprechen dem aktuellen Stand der Wissenschaft.
  2. Die Gesundheitsinfos liefern alle Fakten, die du brauchst. Das sind z. B. Infos über Vor- und Nachteile von Behandlungen und möglichen Alternativen, über den natürlichen Verlauf der Erkrankung oder über die Folgen von Nichtbehandlung – jeweils mit Erläuterungen dazu, woher das Wissen eigentlich kommt, also Quellenangaben. Außerdem wird auch klar, wie sicher diese Erkenntnisse eigentlich sind.
  3. Die Gesundheitsinfos informieren neutral, machen dir also keine Angst, keine blumigen Versprechungen und drängen dich zu nichts.
  4. Die Gesundheitsinfos verfolgen keine kommerziellen Interessen und lassen sich hauptsächlich davon leiten, dich umfassend zu informieren.

Was bedeuten die einzelnen Punkte dieser Checkliste jetzt genau?

Grafik Fischige Gesundheitsbehauptungen Teil 1: Das Mittel wirkt immer und bei jedem.
Fischige Gesundheitsbehauptungen Teil 1: Das Mittel wirkt immer und bei jedem.
Grafik Fischige Gesundheitsbehauptungen Teil 2: Das Mittel hat überhaupt keine Nebenwirkungen.
Fischige Gesundheitsbehauptungen Teil 2: Das Mittel hat überhaupt keine Nebenwirkungen.
Grafik Fischige Gesundheitsbehauptungen Teil 3: Es gibt keinen Zweifel an den Erkenntnissen.
Fischige Gesundheitsbehauptungen Teil 3: Es gibt keinen Zweifel an den Erkenntnissen.
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