Corona-Aufarbeitung: Karl Lauterbach hat ein Problem mit der Transparenz

RKI-Files, Long-Covid, Masken: Regelmäßig verspricht der Bundesgesundheitsminister Aufklärung und Aufarbeitung – und bleibt sie doch schuldig.

vom Recherche-Kollektiv Corona:
6 Minuten
Portrait des lachenden Karl Lauterbach in Anzugjacke mit offenem Hemd und rotem Pullover, im Hintergrund sind die Spree und eine Brücke zu erkennen.

In seiner Selbstwahrnehmung ist Karl Lauterbach womöglich eine Art brutalstmöglicher Aufklärer. Beim Formulieren von Ansprüchen jedenfalls geht er regelmäßig sehr weit.

Es gebe nichts zu verbergen, betonte der Bundesgesundheitsminister im Zusammenhang mit den „RKI-Files“. Für die Aufarbeitung der Pandemie versprach er „maximale Transparenz“. Und als der Bundesrechnungshof die Maskenbeschaffung seines Ministeriums unter CDU-Vorgänger Jens Spahn kritisierte (zu viel, zu teuer, zu unkontrolliert), kündigte er an, „schonungslos“ jeden Stein umdrehen zu wollen.

Das alles klingt gut. Doch zwischen Anspruch und Wirklichkeit tut sich eine monströse Lücke auf. Wer die Debatten näher betrachtet und wer – wie der Autor dieser Zeilen – mit Hilfe der gesetzlich verbrieften Informationsfreiheitsrechte und mit Presseanfragen versucht, an Informationen aus dem Bundesgesundheitsministerium zu gelangen, kommt zu einem anderen Schluss als der Minister: Karl Lauterbach und sein Haus haben ein gewaltiges Problem mit der Transparenz. Falls das Ministerium dabei ist, Steine umzudrehen, so nutzt es die umgedrehten Steine, um sich mit ihnen einzumauern.

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