Lauterbach will Krankenkassen zu besseren Angeboten für chronisch Kranke zwingen

Spezielle Behandlungsprogramme sollen Menschen mit chronischen Krankheiten wie Rückenschmerz, Adipositas oder Depression helfen – bisher existieren viele der Konzepte jedoch nur auf dem Papier. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat jetzt offenbar die Geduld mit den Krankenkassen verloren: Er will sie dazu verpflichten, bestehende Programme auch anzubieten.

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Nahaufnahme einer Blutdruck-Messung beim Arzt.

Ob Diabetes, Rückenschmerz oder Depression: Vier von zehn Menschen in Deutschland leiden an chronischen Krankheiten. Sie verursachen jedes Jahr Milliardenkosten, Herz-Kreislauf-Beschwerden sind zudem die häufigste Todesursache in Deutschland.

Um die Betroffenen möglichst frühzeitig optimal zu versorgen, hat die Gesundheitspolitik vor knapp 20 Jahren Disease Management-Programme (DMP) eingeführt. Sie sehen Patient:innenschulungen sowie regelmäßige Untersuchungen vor – strukturierte Pläne, die verhindern sollen, dass Erkrankte erst dann in Behandlung gehen, wenn es für viele Ansätze gegen eine weitere Chronifizierung bereits zu spät ist.

Elf dieser „Chroniker-Programme“ gibt es bislang. Doch von den fünf neuesten kam bisher keines so richtig in der Versorgung an. Die Programme für Rückenschmerz, Depression, chronische Herzinsuffizienz, Osteoporose und rheumatoide Arthritis existierten teils über Jahre hinweg nur auf dem Papier, ohne dass auch nur ein Patient oder eine Patientin daran teilnehmen konnte.

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