Welttag des Parasiten: Sollen wir die Geißel Guineawurm vor dem Aussterben retten?

Viele Millionen Menschen sind weltweit von Parasiten befallen. Der meterlange Guineawurm steht nun kurz vor der Ausrottung. Oder sollten wir den Schmarotzer als Quelle neuer Wirkstoffe gegen Autoimmunleiden und andere Krankheiten am Leben halten?

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Ein wie eine lange Schnur aufgerollter weißlicher Guineawurm ist in einem Glasgefäß eingelegt.

Die Feuerschlange könnte bald erlöschen. Gemeint ist der Guineawurm, eine Geißel der Menschheit, an der noch in den 1980ern pro Jahr rund 3,5 Millionen Menschen in 21 Ländern Afrikas und Asiens erkrankten. Eine internationale Kampagne konnte das ändern. Wie kürzlich bekannt wurde, waren 2021 nur noch 14 Menschen infiziert. Letztes Jahr hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) einen Plan vorgelegt, um bis 2030 vernachlässigte Tropenkrankheiten einzudämmen oder zu beseitigen. Die Ausrottung des Guineawurms ist eines der Ziele und scheint greifbar nahe. Nun werden aber Stimmen laut, die den Erhalt selbst schlimmster Schmarotzer in Labors fordern. Die American Society of Parasitologists hat den 4. März zum Welttag des Parasiten erklärt. Ein Anlass, über umfassenden Artenschutz nachzudenken sowie über unseren Umgang mit solchen Tieren – und die möglichen Vorteile ihres Überlebens.

Wenn es um den Guineawurm geht, ist manchmal von der „Krankheit des leeren Kornspeichers“ die Rede, weil stark betroffene Regionen wirtschaftlich kämpfen müssen. Viele Infizierte können nicht mehr zur Schule oder Arbeit gehen, weil der Befall selbst sowie mögliche Komplikationen wie Abszesse oder sekundäre Infektionen mit Viren oder Bakterien so belastend sind. Es gibt keine Impfung oder wirksamen Medikamente. Wie seit Tausenden von Jahren werden die Würmer manchmal über Wochen in einer extrem schmerzhaften Prozedur per Hand aus der Wunde gezogen. Einzig Vorbeugung hilft: Der Kontakt mit infektiösen Larven muss vermieden werden. Eben dies war der Schlüssel zum Erfolg der Kampagne, die seit knapp vierzig Jahren versucht, den Lebenszyklus des Parasiten dauerhaft zu unterbrechen.

Um einen langen Guineawurm aus dem Gewebe zu entfernen, zieht ein Mann den weißen Wurm aus dem Unterschenkel eines Patienten.
Es gibt weder Impfungen noch Medikamente gegen den Guineawurm. Stattdessen müssen die Tiere extrem langsam in einem sehr schmerzhaften Prozess aus dem Gewebe gezogen werden.
Zwei Kinder trinken Flusswasser durch spezielle Trinkhalme, die im Inneren einen Filter haben, der Krebstierchen abfängt, die mit Wurmlarven infiziert sein können. So wird der Lebenszyklus des Parasiten unterbrochen.
Der Guineawurm steht kurz vor der Ausrottung, weil es gelungen ist, seinen Lebenszyklus zu durchbrechen. Dafür werden mit den Wurmlarven infizierte Krebstierchen aus dem Trinkwasser gefiltert - hier mit speziellen Trinkhalmen.
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