Europas Raumfahrt: Neue Astronautïnnen, ein Rekordbudget und viele Probleme

Der Ministerrat von Europas Raumfahrtagentur einigt sich auf ein Budget von 16,9 Milliarden Euro, um zukünftige Missionen zum Mond oder ein neues Satellitennetzwerk zu verwirklichen. Europas Raumfahrt aber kämpft zeitgleich mit diversen Problemen. Ein Kommentar.

vom Recherche-Kollektiv Die Weltraumreporter:
4 Minuten
Eine Bühne mit Menschen in schwarzen Jacken. Hinter ihnen eine Leinwand mit einem Mond und einem roten Planeten und dem ESA-Logo.

Schon lange lagen für Europas Raumfahrt nicht mehr so viele Pläne und Visionen in der Luft wie heute: von Missionen zum Mond, über ein riesiges Satellitennetzwerk für abhörsichere Kommunikation bis hin zu Solarkraftwerken im Erdorbit. Und nur selten stand gleichzeitig so viel auf dem Spiel: Die europäische Wirtschaft schwächelt und mit ihr die öffentlichen Haushalte. Währenddessen lassen sich mit den erst vor drei Jahren angehobenen Mitgliedsbeiträgen zur Europäischen Raumfahrtagentur (ESA) längst nicht mehr so viele Vorhaben verwirklichen wie gedacht, weil die Inflation stark gestiegen ist.

Im Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit des wichtigen Lenkungsgremiums der ESA, des Ministerrats, der diese Woche in Paris tagte, stand allerdings die astronautische Raumfahrt. Nach sieben Jahren gibt es die ersten europäischen Neuzugänge für den begehrten Beruf. Über zwölf Jahre lang hatte die ESA keine große Ausschreibung mehr durchgeführt. Sie hatte 2021 fast 23.000 Bewerbungen auf wenige Stellen erhalten – ein Rekord für die Raumfahrtagentur.

Tortendiagramm: 2707 Millionen Euro Human and Robotic Exploration, 731 Millionen Euro Space Safety, 2835 Millionen Euro Space Transportation, 2692 Millionen Euro Earth Observation, 351 Millionen Euro Navigation, 1893 Millionen Euro Telecommunication, 542 Millionen Euro Technology, 118 Millionen Euro Commercialisation, 1629 Millionen Euro Base Activity, 3186 Millionen Euro scientific programme, 237 Millionen Euro, 237 Millionen Euro
Das neue Budget der Europäischen Raumfahrtagentur
Tabelle der Ausgabenbereiche der ESA: In allen Bereichen sind die Mittel gestiegen. In „human and robotic exploration“ is der Anstieg von 2823 auf 3186 Millionen Euro besonders hoch.
Budget der ESA, 2019 gegenüber 2022
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