Long-COVID-Erkrankte: Heute Reha, morgen Rollstuhl?

Bei vielen Menschen, die unter Corona-Langzeitfolgen leiden, haben Reha-Kliniken einen äußerst schlechten Ruf. Eine Befragung von mehr als 700 Patient:innen zeigt nun, wo die Probleme liegen – aber auch, dass die Berichte über Verschlechterungen infolge der Reha keineswegs auf alle Long-COVID-Betroffenen zutreffen.

vom Recherche-Kollektiv Corona:
7 Minuten
Eine junge Frau hält sich im Trainingsraum erschöpft an einer Langhantel fest, den Kopf auf die Hände gestützt.

In ihrem Beruf als Lehrerin konnte Laura genau eine Woche arbeiten. Mehr als ein Jahr ist das her. Seitdem ist sie arbeitsunfähig, mit Anfang 30.

Ein hartnäckiger Infekt hatte die Berlinerin in der Zeit ihres Referendariats ereilt – und nie wieder losgelassen. Manche Beschwerden gingen, andere, wie die Empfindlichkeit gegenüber Reizen und diese bleierne Erschöpfung, blieben. „Ich habe mich gefühlt, als würden Sandsäcke an mir hängen“, sagt Laura, die in Wahrheit einen anderen Namen trägt. Heute weiß sie: Sie leidet an ME/CFS, einer chronischen Multisystemerkrankung, die häufig nach Virusinfektionen auftritt, auch nach Corona.

Ein Tortendiagramm zeigt: In der nicht-repräsentativen Umfrage des Verbands Long-COVID-Deutschland berichteten 50% der Teilnehmenden von einer Zustandsverschlechterung durch eine Reha. 37 Prozent sahen eine Verbesserung, 5% keine Veränderung und 8% machten keine Angabe.
Kritische Rückmeldung: In der nicht-repräsentativen Online-Befragung des Selbsthilfeverbands Long COVID Deutschland berichtete die Hälfte der Patient:innen von einem verschlechterten Allgemeinzustand infolge der Reha.
Balkendiagramm, das für zahlreiche Therapiebausteine darstellt, ob diese nach der Selbsteinschätzung der befragten Post-COVID-Rehabilitand:innen eine positive oder negative Wirkung hatten.
So unterschiedlich wirkten sich verschiedene Therapiebausteine nach der Selbsteinschätzung der befragten Post-COVID-Rehabilitand:innen aus.
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