Perseiden im August
Ein Feriensternenhimmel
Liebe Leserin, lieber Leser,
August ist Urlaubszeit. Trotz Corona. Und diesmal vielleicht nicht an der Adria, in der skandinavischen Wildnis oder an der Côte d’Azur, sondern dafür auf dem Balkon oder im selbst angelegten Bauerngärtchen. Das genießen auch wir Weltraumreporter. Doch die Sterne machen keinen Urlaub und schon gar nicht die Sternschnuppen, das wichtigste Himmelsereignis jeden August: Die Perseiden. Das wollen wir Ihnen nicht vorenthalten. Im September geht es dann mit dem traditionellen, ausführlichen Sternenhimmel inklusive spannender Sternengeschichten weiter.
Ich wünsche klare Himmel und frohes Schnuppenspechteln!
Ihre Felicitas Mokler
Auch wenn die Perseiden in diesem Jahr nicht so spektakulär ausfallen werden wie sonst schon einmal, bringen sie dennoch Abwechslung ans nächtliche Firmament. Und vielleicht halten sie auch diesmal ein paar Überraschungen mit hellen, farbenfrohen Exemplaren bereit. Geduld zahlt sich bei Sternschnuppenströmen in der Regel aus. Der Meteorstrom der Perseiden, im Volksmund auch als „Laurentiustränen“ bekannt, ist im August aktiv. Die Sternschnuppen kommen scheinbar aus dem Sternbild Perseus. Ihr Maximum fällt in diesem Jahr auf etwa 15:00 Uhr MESZ am 12. August, also bei uns Nachmittag, sodass wir seine Ausläufer in der darauffolgenden Nacht vom 12.8. auf den 13.8. mitbekommen. Die meisten Meteore sollten in der zweiten Nachthälfte zu sehen sein, da dann der Radiant des Meteorstroms mit dem Sternbild Perseus am höchsten steht. Allerdings stört dann das Mondlicht. Daher lohnt auch bereits in der ersten Nachthälfte ein Blick in den Himmel. – Auch bei Sternschnuppen kann weniger manchmal mehr sein! Ausführliche Informationen über die Perseiden und ihren Urspung lesen Sie gerne auch als Abonnenten im Sternenhimmel August 2017 nach. (aktualisiert am 12.8.2020)
Die Position der Sternbilder
Der August lädt mit seinen längeren, aber noch milden Nächten zu ausgiebigen Streifzügen am Spätsommerhimmel ein. In der frühen Nacht verschwindet bereits das Sternbild der Jungfrau unter dem Westhorizont. Höher im Westen finden wir am Spätsommerhimmel der ersten Nachthälfte den Bärenhüter Bootes mit dem Hauptstern Arktur, der den Großen Bären im Nordwesten vor sich her treibt. Hoch im Südwesten treffen wir auf Herkules, unterhalb davon erstreckt sich der weitläufige Schlangenträger. Darin warten die beiden Kugelsternhaufen M13 und M 92 auf, die bereits gut im Feldstecher zu erkennen sind. Im Süden bietet das Sommerdreieck mit den Sternen Wega in der Leier, Deneb im Schwan und Atair im Adler Orientierung. Am Osthimmel ist bereits die Pegasus-Andromeda-Konstellation aufgegangen, und im Nordosten zieht Perseus herauf.
Lauf das Mondes: Am 3. August hielt sich der Vollmond im Sternbild Steinbock auf. Der wieder abnehmende Halbmond ist am 11. August im Walfisch anzutreffen. Zu Neumond am 19. des Monats steht der Erdtrabant im Tierkreiszeichen Löwe.
Lauf der Planeten: Merkur hält sich Anfang August tief am östlichen Morgenhimmel auf. Den gesamten Monat brilliert die Venus als heller „Morgenstern“. Der rötliche Mars ist fast die gesamte Nacht über in den Fischen zu sehen. Den Nachthimmel dominiert jedoch der Gasriese Jupiter. Ihm zieht der lichtschwächere Saturn hinterdrein. Uranus im Sternbild Widder lässt sich in der zweiten Nachthälfte bei dunklem Nachthimmel auch mit bloßem Auge auffinden. Neptun im Wassermann ist nur mit einem Fernglas oder Teleskop zu sehen.