Weniger Herzinfarkte, länger leben: Dazu einfach häufiger Cholesterinwerte messen?

Warum Medizin und Public Health die Pläne aus dem Bundesgesundheitsministerium für mehr Früherkennung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen kritisieren

vom Recherche-Kollektiv Plan G:
4 Minuten
Eine medizinische Fachperson mit weißen Handschuhen entnimmt bei einer anderen Person aus dem Finger einen Bluttropfen mithilfe eines Kapillarröhrchens.

Im Oktober zirkulierte in medizinischen Fachkreisen ein Impulspapier aus dem Bundesgesundheitsministerium (BMG). Danach belasten die vielen Herz-Kreislauf-Erkrankungen das Gesundheitssystem in Deutschland. Auch sterben hierzulande Menschen häufiger daran als in anderen westlichen Industrienationen.

Deshalb schlägt das BMG vier Maßnahmen-Pakete vor. Sie sollen die Behandlung von Menschen mit chronischen Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Therapieprogrammen (Disease-Management-Programmen) verbessern, aber auch dazu beitragen, dass Menschen weniger Nikotin konsumieren. Zwei der angedachten Maßnahmen-Pakete zielen darauf ab, die Früherkennung bei Kindern und Jugendlichen sowie Erwachsenen zu verbessern. Das soll helfen, Krankheiten möglichst früh zu behandeln und damit Komplikationen wie Herzinfarkte oder Schlaganfälle vorzubeugen. Einen entsprechenden Gesetzesentwurf will Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach demnächst vorlegen.

Das klingt erst einmal nach einem guten Plan. Allerdings gibt es inzwischen eine Reihe von öffentlichen Stellungnahmen, in denen Fachleute vor allem zwei Aspekte kritisieren: wie das Impulspapier Prävention versteht und welche konkreten Maßnahmen zur Früherkennung es vorschlägt.

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