RiffReporter Weihnachtskalender 2024 – Geschichten über faszinierende Tiere & ihre Erforscher:innen
Russ Hodge erzählt in seinem neuen Buch von tierischen und menschlichen Lebenskünstlern, wunderschön illustriert von Kat Menschik
Liebe Freundinnen und Freunde von RiffReporter!
Mein Geschenktipp handelt von Lebenskünstlern – tierischen wie menschlichen. Ihre Geschichten werden erzählt in einem großen, dicken, schweren, hochwertigen Buch, wie man es gern unter den Tannenbaum legt und noch lieber als Geschenk aufpackt. Beim gemütlichen Schmökern erfährt man darin von frostfesten Fische, dem Bluthochdruck von Giraffen, der Zucker-Diät der Kolibris und andere kuriose Fakten aus der Tierwelt, die mich als Tierreporterin selbst begeistern – aber ebenso viel über die Frauen und Männer, die diese Fakten in unglaublicher Akribie erforschen, für die „Tier-Wissenschaft“ Beruf und Berufung gleichermaßen ist.
Ehrlich gesagt habe ich das Buch zuerst in die Hand genommen, weil es von der Künstlerin Kat Menschik illustriert wurde, und ich eigentlich alles toll finde, was sie macht. Ihr Cover – ein phantasievolles Dschungelparadies, in dem sich Fledermäuse, Bärtierchen und ein Tintenfisch tummeln – hat mich sofort bezaubert. Und wenn es sich nicht verbieten würde, in Büchern herumzuschnippeln, hätte ich am liebsten ein paar Zeichnungen – die schwirrenden Kolibris etwa oder die Frauen aus Lamu, die in ihrem farbenfrohen Gewand Tintenfische braten – in ein Passepartout gepackt und an die Wand gehängt.
Tier-Wissenschaft im Plauderton
So fing ich halt an zu lesen und kann sagen: Auch im Text geht es bunt zu! 14 Tiere nimmt sich Russ Hodge vor, neben den oben genannten Grizzlies, Stachelmäuse oder Schleiereulen. In seinem Hauptjob arbeitet der Wahlberliner aus den USA als Autor und Kommunikationstrainer am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin. Er versteht es daher, hochkomplexe Themen wie Stammzellen-Grundlagenforschung bei Axolotln – das sind diese kleinen Lurche, deren Organe nachwachsen können – anschaulich zu erklären und verwebt in mal märchenhaften, mal kneipenmäßigen Plauderton viel Forschungshistorie mit den Erlebnissen und Abenteuern der heute Forschenden.
Man staunt über den Mix aus Genie und Leidenschaft, mit dem die Frauen und Männer im arktischen Eis, im stinkenden Laborstall oder bei eben jenen Fischerinnen auf der Insel Lamu ihre Daten sammeln. Und erfährt auch, dass ein wesentlicher Teil ihrer „Lebenskunst“ darin besteht, sich mit befristeten Arbeitsverträgen zu arrangieren oder unerschrocken von Job zu Job, von Kontinent zu Kontinent zu ziehen.
Den kompletten RiffReporter- Weihnachtskalender finden Sie hier!