Das Merkel-Lexikon: Von Facebook über Flüchtlinge und Freunde bis Fussball

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Die Hände von Kanzlerin Merkel, zur Raute geformt.

Facebook

Facebook Merkel hatte eine offizielle Facebook-Seite als CDU-Vorsitzende, die bis zum 1. Februar 2019 von mehr als 2,5 Millionen Nutzern abonniert worden war. Dies war Rekord für einen deutschen Politiker. An diesem Tag wandte sich Merkel in einem 30-Sekunden-Beitrag an ihre Follower, um die Schließung der Seite mitzuteilen – weil sie ja nun nicht mehr CDU-Vorsitzende sei. Sie bedankte sich und verwies auf die Seite der Bundesregierung auf Facebook sowie die der Bundeskanzlerin auf Instragram. 

Die Seite der CDU-Vorsitzenden war garniert mit hunderten Fotos aus ihrer Arbeit sowie einigen spärliche Informationen über ihre Vorlieben (Oper). Die Seite ist aber auch ein Beispiel für Hunderte oft hasserfüllter Kommentare aus dem rechten politischen Lager, mit denen Politiker aller moderaten Parteien in Deutschland in den vergangenen Monaten überschwemmt wurden.

Am 26. September 2015 mischte sich Merkel in New York kurzerhand in die seit Monaten schwelende Debatte um Hassmails auf deutschen Facebook-Seiten ein. Als sie am Rande der UN-Vollversammlung bei einem Mittagessen den neben ihr am Tisch sitzenden Facebook-Chef Mark Zuckerberg fragte, ob er nun etwas gegen die Hassmails zu tun gedenke, war das Gespräch plötzlich über das Tischmikrofon auf einer für Journalisten offenen Leitung zu hören: „Ich denke, wir müssen daran arbeiten“, sagte Zuckerberg. Als sie nachbohrte, ob er nun wirklich etwas zu tun gedenke, antwortete er mit „Yeah“ – und war damit festgelegt.[1]

In der Debatte, ob soziale Dienste wie Facebook eigentlich Medien oder nur Plattformen sind, hat sie eine klare Meinung: „Ich persönlich denke nicht, dass die Plattformen einfach sagen können, sie seien nichts weiter als ein physikalisches Bindeglied zwischen verschiedenen Akteuren, sondern dass jeder, der so große Plattformen betreibt, auch dafür verantwortlich ist, dass darauf bestimmte Standards eingehalten werden“, sagte Merkel.[2]

  • [1] Zuckerberg gibt Merkel ein Versprechen, faz.net, 26. September 2015.
  • [2] Merkel in der Sommerpressekonferenz der Bundespressekonferenz in Berlin, 20. Juli 2018.
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