Mehr Fußverkehr? Da geht noch was! Die Stadt Brühl verführt Kinder und Seniorïnnen zum Laufen

Mit ihrem Projekt „besitzbare und bespielbare Stadt“ weckt das nordrhein-westfälische Brühl die Lust am zu Fuß gehen und vergrößert den Aktionsradius ihrer jüngeren und älteren Verkehrsteilnehmerïnnen

vom Recherche-Kollektiv Busy Streets:
6 Minuten
Menschen laufen einen Weg herunter, andere sitzen auf Bänken

Für Menschen, die schlecht zu Fuß sind, ist die Liblarer Straße in Brühl bei Köln eine echte Herausforderung. Hunderte von Schritten müssen sie auf der schnurgeraden Straße gehen, bis sie den Marktplatz erreichen oder die Tramhaltestelle im Zentrum. Cafés und Geschäfte fehlen entlang der Strecke, weshalb das Laufen vorbei an parkenden Autos und Häuserfronten schnell langweilig wird. Damit sich ältere Menschen trotzdem zu Fuß auf den Weg machen, hat die Verwaltung in den vergangenen Jahren verschiedene Objekte zum Sitzen oder Anlehnen in der Liblarer Straße installiert. Mit diesen Pausen-Punkten wollen sie den Aktionsradius ihrer Seniorïnnen erhalten und ausdehnen.

Rund 200 Objekte hat die Verwaltung im Zentrum der 40.000 Einwohner zählenden Stadt aufgestellt. Sie gehören zum Projekt „besitzbare und bespielbare Stadt“ und sollen Senioren und Kinder animieren, ihre Wege selbstständig zu Fuß zurückzulegen. Während die Älteren Plätze zum kurzen Verweilen auf den Wegen brauchen, sind für Kinder vor allem Anreize notwendig, damit sie allein oder mit Freunden zur Schule gehen.

Blaue Fußspuren sind auf den Asphalt geklebt, ein Kind radelt über die Aufkleber
Die bunten Fußspuren sind in der ganzen Stadt verteilt ...
Auf dem Fußweg ist ein Hüpfkästchen aufgeklebt
... sie sollen die Kinder auf eine bestimmte Straßenseite lotsen
Bunte Kreise mit Buchstaben sind auf den Asphalt geklebt
Die Kinder sollen mit den Spielelementen auf die sichere Straßenseite gelotst werden
Ein Balancierbalken und eine Bank sind in Sichtweite aufgestellt
Immer wieder werden Bänke oder Bügel mit Spiel- und Sportgeräten kombiniert
Menschen sitzen auf einer geschwungenen Bank. Um sie herum stehen Marktstände
Mitten im Geschehen: Die neuen Sitzbänke sind über den gesamten Marktplatz verteilt
Kinder spielen an Geräten, Erwachsene fahren mit dem Fahrrad durch die Fußgängerzone oder gehen zu Fuß
Die „bespielbare und besitzbare Stadt“ wird im gesamten Zentrum umgesetzt
Am Rand des Fußwegs steht ein Bügel mit Sitzbrett
An derer Stelle wurden Bügel zum Anlehnen angebracht
Am rechten Rand des Fußweg ist ein Brett in Sitzhöhe angebracht
Mittlerweile gibt es viele Gelegenheiten für eine kurze Pause auf dem Weg ins Zentrum -wie hier das Brett zum Anlehnen 
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