RiffReporter Weihnachtskalender 2024 – Solvin Zankls Fotoband „Magie der Meeresschildkröten“

Der preisgekrönte Fotograf und Meeresbiologe Solvin Zankl zeigt in seinem Bildband das Leben der Meeresschildkröten: vom Schlupf aus dem Ei bis zum ausgewachsenen Urzeitwesen

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Zwei Schildkrötenjunge brechen aus dem Ei

Liebe Freundinnen und Freunde von Riffreporter!

Mein Geschenktipp handelt von einem Geschöpf, das die Korallenriffe besiedelt und schon allein deshalb bestens zu uns passt: die Meeresschildkröte. Sie ist die Hauptdarstellerin im neuen Fotoband „Magie der Meeresschildkröten“ von Solvin Zankl, einem herausragenden Naturfotografen, der nicht nur Bildbände herausgibt, sondern seine Reportagen auch in Magazinen wie Geo, National Geographic, Stern und BBC Wildlife veröffentlicht. Vor Kurzem hat er RiffReporter ein Interview gegeben, bei dem es um die Tierwelt der Nord- und Ostsee geht.

Zankl ist ein Spezialist für alles, was im Meer lebt, schwimmt, treibt und wandert. Nun begleitet er Meeresschildkröten auf ihrer Reise durch ihr Leben. Er zeigt, wie winzige, fragile Jungtiere aus den Schalen brechen und ihren ersten Atemzug außerhalb ihrer Eier machen. Wie sie im Pulk vom Strand bis zum Meer wandern, weil sich dadurch die Chance erhöht, das Wasser zu erreichen. Denn etliche Fressfeinde warten auf die leichte Beute. Wer von den Winzlingen Glück hat, wächst tief verborgen im Korallenriff heran. Und wird eines Tages – mit noch viel mehr Glück – ein Gigant: Eine ausgewachsene Lederschildkröte kann bis zu 640 Kilo schwer werden.

Seit 110 Millionen Jahren auf der Erde

Die atemberaubenden Fotos werden von klugen Texten begleitet, die die Meeresbiologin Sandra Striegel verfasst hat. Sie schreibt, dass Meeresschildkröten eine ganz erstaunliche Resilienz besitzen. Die „Urzeitwesen“ leben seit 110 Millionen Jahren und haben den Meteoriten-Einschlag überstanden, der die Dinosaurier und überhaupt drei Viertel aller Arten von der Erde fegte. Sie konnten sich an drastische Klimaveränderungen anpassen und kamen mit der Eiszeit und gewaltigen Meeresspiegelschwankungen klar. Doch nun bedroht der menschliche Einfluss die Populationen der sieben Unterarten in ihrer Existenz. Wenn die Zerstörung ihres Lebensraums so weitergeht wie bisher, könnten Meeresschildkröten aussterben.

Auch aus diesem Grund handeln viele Fotos von den ersten Stunden der Tiere. Denn effektive Hilfe beginnt hier. So gibt es an den Geburtsstränden, etwa in Costa Rica, Schutz- und Aufzuchtstationen, die den Weg ins Wasser absichern. Und auch Zankl, der selbst Meeresbiologe ist, sprang helfend ein: Er vertrieb einen streunenden Hund, der ein Schildkrötengelege ausgrub. Mindestens zwei der Winzlinge verdanken ihm nun ihr Leben – es sind die beiden auf dem Foto.

Erschienen bei Delius Klasing im August 2024. Preis: 49,90 Euro

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