RiffReporter Weihnachtskalender 2024 – „Alle Welt zu Tisch“ macht Appetit aufs Lesen und Nachkochen

Aleksandra Mizielinska und Daniel Mizielinski begeistern mit ihrem großformatigen Sachbuch „Alle Welt zu Tisch“ Klein und Groß.

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Draufsicht Buchcover von „Alle Welt zu Tisch“, das in farbenfrohen Zeichnungen essende Menschen aus verschiedenen Kulturen zeigt.

Liebe Freundinnen und Freunde von RiffReporter!

Mein Geschenktipp handelt von dem XXL-Sachbuch „Alle Welt zu Tisch“. Eigentlich für Kinder ab 8 Jahren vorgesehen, eignet sich das Buch ebenso hervorragend für erwachsene Leser:innen. Wer dieses wunderbare Buch nicht mindestens einmal durchgeblättert hat, verpasst etwas. Bei jedem erneuten Zur-Hand-Nehmen entdecke ich in den Zeichnungen und Texten etwas Neues.

Eine kleine Vorwarnung an dieser Stelle: Sobald Sie dieses Buch geöffnet haben, bleiben Sie selten allein – es wirkt wie ein Magnet. Meine Kinder kommen, möchten umblättern, verlangen danach, dass ich noch mehr vorlese – und wollen die Rezepte am liebsten sofort ausprobieren. „Alle Welt zu Tisch“ lädt dazu ein, sich inspirieren zu lassen, in ferne Kulturen abzutauchen und bereits bereiste Länder wiederzuentdecken. Die Prägung unserer Kultur durch Essen und Trinken ist immens!

Warum in Norwegen Lachs eine solche Rolle spielt, seit wann in Italien Pizza gegessen wird, warum Glückskekse in China unbekannt sind, wie Äthiopien den Kaffee wiederentdeckte und welchen Einfluss Klima, Religionen, Böden sowie Migrationsbewegungen auf vieles haben, erklärt dieses Buch Klein und Groß anhand von 26 Ländern. Damit ist dem polnischen Grafikerpaar Aleksandra Mizielinska und Daniel Mizielinski ein großer Wurf gelungen.

Einfach gute (Kinder-)Bücher

Die Künstler, beide 1982 geboren, haben sich während ihres Grafikdesignstudiums in Warschau kennengelernt. Sie gründeten gemeinsam das Hipopotam Studio, in dem sie sich mit Buchgestaltung, Webdesign und Typographie beschäftigen.

Ihre ersten Schritte sind eng mit dem Zusammenbruch und Wiedererstarken des polnischen Buchmarktes im Post-Kommunismus verbunden. Gleich nach ihrem Abschluss entstanden mehrere Bücher, die jedoch nie veröffentlicht wurden.

Anfang der 2000er Jahre war es noch nicht möglich, so erzählen sie es auf ihrer Webseite, Bilderbücher für Erwachsene zu produzieren. Glücklicherweise war dies jedoch ein äußerst guter Zeitpunkt, um Bücher für Kinder zu machen! Nach goldenen Jahrzehnten für das Buchdesign in Polen in den 60er bis 80er Jahren, wurde mit dem Zusammenbruch des Kommunismus in den 90ern der Markt mit „den schlechtesten Bilderbüchern aus westlichen Ländern überschwemmt“.

Zunächst reagierten die Leser:innen in Polen nicht darauf. „Unser Land war nach Jahren des Kommunismus noch im Wiederaufbau und die Menschen hatten größere Probleme als hässliche Bilderbücher“, berichten die Künstler. Anfang der 2000er Jahre tauchten einige kleine, ambitionierte Verlage auf. Einer von ihnen war Wydawnictwo Dwie Siostry („Zwei Schwestern“), der das Debüt-Buch bei Aleksandra Mizielinska und Daniel Mizielinski in Auftrag gab. Nach nur wenigen Jahren entwickelte sich der Verlag, der sowohl polnische als auch internationale Autoren und Illustratorinnen veröffentlicht, zu einem Garanten für hochwertige Kinder- und Jugendbücher.

„Alle Welt zu Tisch“ – ein fantastisches Buch, von dem Kinder nie genug bekommen und in dem sich auch Erwachsene schnell festlesen.

Aleksandra Mizielinska, Daniel Mizielinski: „Alle Welt zu Tisch“, Moritz Verlag, 2021,29,00 Euro. Aus dem Polnischen von Thomas Weiler. Für Kinder ab 8 Jahren.

Wer sich fragt, warum die Nachnamen der Künstler mit drei verschiedenen Schreibweisen aufwarten, kann hier mehr über diese Besonderheit der polnischen Sprache erfahren.

Den kompletten RiffReporter-Weihnachtskalender finden Sie hier.

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