Malerei, Punk und Comic: Die Geschichte des Yoshitomo Nara

Das Museum Frieder Burda in Baden-Baden zeigt die bislang größte Überblicksschau des international erfolgreichen Künstlers Yoshitomo Nara

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An der Wand hängt eine monumentaler, blaßblauer Teller, in dessen Mitte ein kleines Mädchen mit böser Miene steht, die eine Zigarette raucht.

Yoshitomo Nara macht Kunst für alle. Mit seinen im Comic-Stil angelegten Figuren begeistert er Jung und Alt, überzeugt Expert:innen und rockt den Kunstmarkt. Fünf- und sechsstellige Summen muss man für ein Original hinlegen. Jetzt zeigt das Museum Frieder Burda seine bislang umfangreichste Ausstellung. Eine gute Gelegenheit, um mehr über den Star der neuen Pop Art zu erfahren.

In Zeiten drohender Verrohung tut es gut, wenn jemand aufbegehrt gegen Resignation und Fatalismus. Yoshitomo Nara tut das, ohne viel Aufhebens davon zu machen, täglich, weit weg von Tokio, auf dem Land. Wichtig ist ihm, wie sein Werk gezeigt wird, dass die Bilder, Zeichnungen und Skulpturen in den Räumen optimal ihre Wirkung entfalten können. Die Arbeit hat sich gelohnt. In das Museum Frieder Burda ist eine Mischung aus ätherischer Fragilität und harter Wahrheit einzogen. Das Herz dieser außergewöhnlichen Schau bildet ein mit Trash vollgestopftes Häuschen, aus dem die wütenden Rhythmen deutscher Punkbands schallen.

Kinder auf einer Bank vor einem Bild des Künstlers im Museum Frieder Burda in Baden-Baden.
Yoshitomo Nara reiste nach Italien, um die Fresken Giottos und Piero della Francescas zu studieren. In seinen neuen Werken verbindet er Aspekte des Comic mit nuancenreicher Farbmalerei.