Ukraine-Kolumne: Von Russlands Selbstinszenierung und dem Mythos des westlichen Neokolonialismus

Russland als Opfer westlichen Neokolonialismus? Diese Erzählung klingt für viele noch immer überzeugend – bis man genauer hinsieht. Denn was ist Kolonialismus eigentlich? Und warum ist es gerade Russland, das seit Jahrhunderten andere Völker unterwirft? Während sich die Ukraine freiwillig für den Westen entscheidet, setzt Moskau auf Gewalt und Propaganda. Ein Blick auf die Geschichte entlarvt Putins Narrativ als das, was es ist: ein geschickter Täuschungstrick.

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Wladimir Putins Gesichtskontur auf dem Hintergrund der russischen Flagge.

Lara verstand auf Anhieb, dass etwas an Putins Erzählung von westlichem Neokolonialismus nicht stimmen konnte – auch wenn sie den Begriff selbst zunächst schwer greifen konnte. „Ich schätze mal, dass Putin meint, der Westen überschwemme Länder wie die Ukraine mit seinen Werten und bedrohe russische Traditionen“, überlegte sie. Doch als sie den Vergleich mit echtem Kolonialismus durchdachte, wurde schnell klar, dass er nicht nur hinkt, sondern vollkommen paradox ist.

Mit Lara wage ich regelmäßig einen Versuch. Ich will wissen: Was weiß jemand, der sich nicht jeden Tag mit der Ukraine beschäftigt? Welche Vorurteile gibt es? Was bleibt hängen? Was geht verloren? Und natürlich will ich dann auch Antworten liefern.

Charkiw,  23. Januar 2024: Trümmer eines Wohngebäudes, das durch einen Raketenangriff zerstört wurde. Die Rettungsaktion ist im Gange.
Charkiw, 23. Januar 2024: Trümmer eines Wohngebäudes, das durch einen Raketenangriff zerstört wurde. Die Rettungsaktion ist im Gange.
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