Das Ende der Shopping-Malls?

Früher galten die Einkaufstempel als Inbegriff der amerikanischen Konsumgesellschaft. Diese Zeiten sind vorbei.

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Ein Einkaufszentrum mit einem leeren Parkplatz vor blauem Himmel.

Der Begriff „Geisterstadt“ lässt viele Menschen erschaudern. Sie denken an dunkle, heruntergekommene Orte, an zerbrochene Fensterscheiben, Kriminalität und Verfall. Doch das stimmt nicht immer. Die Riverbend-Shoppingmall im US-Bundesstaat Idaho sieht äußerlich unversehrt aus.

Der riesige Parkplatz ist gefegt, der Rasen getrimmt und bewässert. Die Schaufenster der leer stehenden Geschäfte glänzen in der Sonne. Alles wirkt aufgeräumt, bereit für den großen Einkaufssamstag. Kein Müll, keine Scherben, keine Kriminellen. Aber auch: keine Kunden.

Die „Riverbend Factory Outlet Mall“, so die korrekte Bezeichnung, hat Platz für fast hundert Geschäfte. Sie wurde 1990 eröffnet – eine Zeit, in der die glitzernden Konsumtempel boomten. Wer etwas auf sich hielt, ging zum Shoppen in die Mall. Oder auch nur zum Quatschen. Oder um eine Tüte triefender Pommes zu essen. Und dann, wie das eben so ist, wurde doch irgendwann die Kreditkarte gezückt. Am Ende des Tages landete eine volle Einkaufstüte im Kofferraum eines spritfressenden Geländewagens. Ein schöner Tag im Shopping-Paradies, ganz so, wie sich das der Durchschnittsamerikaner damals wünschte.

Heute, fast 30 Jahre später, ist die Welt eine andere. Die riesigen Parkplätze, die Spritschleudern, das biedere Vorstadtleben: All das wirkt plötzlich antiquiert. Selbst im Heimatland des Kapitalismus hat die Finanzkrise viele Amerikaner nachdenklich gemacht. Die grenzenlose, auf Pump finanzierte Schnäppchenjagd ist nicht mehr das Ideal – genauso wenig wie die Orte, die diese Lebensweise verkörpern.

Dafür zieht es die Menschen wieder verstärkt in die (lange Zeit totgesagten) Innenstädte. Lokales Shopping in kleinen Läden liegt im Trend, genau wie der Bummel im Online-Shop, der Einzelhändler und Einkaufszentren gleichermaßen unter Druck setzt.

Ein Einkaufszentrum mit leerem Parkplatz
Tote Hose in der Riverbend-Mall
Ein offener, verlassener Innenhof mit Tischen und Sitzbänken.
Das Riverbend Shopping Center in Idaho wirkt wie eine Geisterstadt.
Ein Säulengang vor einem offenen, verlassenen Innenhof. Im Vordergrund hängt ein Wegweiser von der Decke.
Die Mall wird in Schuss gehalten, damit ihr Verkaufspreis nicht sinkt.
Ein Werbeschild eines Maklers
Shopping-Mall zu verkaufen: ein gängiger Anblick in den USA.
Werbeplakate, die von einem Kuppeldach einer Halle hängen.
Die West Edmonton Mall ist die größte in Nordamerika. Hier gibt es sogar eine Eislaufbahn.
Ein Preisschild verspricht einen Rabatt von 40% auf Frauenjeans.
Nur die größten Malls überleben. Und selbst die müssen kämpfen.
Blick in eine Shopping-Mall.
In der West Edmonton Mall in Kanada gibt es über 800 Geschäfte.
Ein junger Mann arrangiert Seifenstücke auf einem Tisch.
Verkäufer Stephen Shaw hat nur selten viel zu tun.
Eine junge Frau lehnt sich an ein Regal, in dem Schuhe und Stiefel stehen.
Vom Online-Shop in die City: Schuhladen-Besitzerin Kendall Barber hat den umgekehrten Weg gewählt.
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