Fünf Mythen zur Elektromobilität: Welche Vorurteile treffen wirklich zu?

Trotz Preissenkungen und technischer Fortschritte sind E-Autos in Deutschland unbeliebt. Welche Kritik ist berechtigt – und welche nur Populismus?

vom Recherche-Kollektiv Busy Streets:
5 Minuten
Nahaufnahme eines Stromkabels, das im E-Auto steckt.

Mythos 1: E-Autos haben eine mickerige Reichweite.

Dieses Vorurteil stammt noch aus den Anfangszeiten der Elektromobilität – und hält sich bis heute hartnäckig. Dabei hat die Batterie-Entwicklung in den vergangenen Jahren riesige Sprünge hingelegt. Selbst Kleinwagen wie der Opel Corsa oder BYD Dolphin kommen mittlerweile zwischen 300 und 400 Kilometer weit. Künftige Akku-Generationen werden noch bessere Werte schaffen.

Unbestritten ist: Wer vom Verbrenner auf einen Stromer umsteigt, muss sich umstellen. Es gibt kein „Volltanken“ mehr innerhalb weniger Minuten. Stattdessen dauert es an Schnellladestationen etwa eine halbe Stunde, die Akkus wieder zu 80 Prozent aufzuladen (teure Modelle mit 800-Volt-System, wie sie Hyundai, Kia oder Porsche anbieten, schaffen es noch schneller).

Bedenkt man, dass die meisten Personen auf Langstrecken ohnehin alle paar Stunden eine Pause einlegen, relativiert sich dieser vermeintliche Nachteil.

Was allerdings stimmt: Bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt brechen die Reichweiten um bis zu ein Drittel ein. Da es, anders als beim Verbrenner, keine Motorabwärme gibt, fließt ein erheblicher Teil des Stroms in die Heizung. Auch laden die Akkus bei Frost langsamer. Beide Faktoren sollte man bei der Reiseplanung im Winter berücksichtigen.

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