Zukunft des Mara-Flusses: „Nutzung als Trinkwasser muss Vorrang haben“

GIZ-Experte Juan Carlos Sanchez über grenzüberschreitendes Wasser-Management in Tansania und Kenia entlang eines Flusses, der Millionen Menschen Trinkwasser spendet

6 Minuten
Die Aufnahme wurde aus der Luft gemacht, im Abendlicht. Zu sehen sind der Mara-Fluss und die Weite des Nationalparks.

Bis 2030 sollen alle Menschen Zugang zu sauberem Wasser haben. Doch das geht nur, wenn die Erderhitzung nicht stark voranschreitet und wenn weltweit die Ökosysteme, aus denen Trinkwasser kommt, erhalten bleiben oder wiederhergestellt werden. Der Mara-Fluss, der Kenia und Tansania verbindet, ist dafür ein treffendes Beispiel. Er entspringt im kenianischen Mau-Wald, der über Jahrzehnte zerstört wurde, bei dem sich nun aber viele Menschen für die Regeneration des Ökosystems einsetzen.

Dafür, wie sich Naturzerstörung und Schutzmaßnahmen entlang des Mara-Flusses auswirken, ist Juan Carlos Sanchez Experte. Der Jurist beschäftigt sich mit grenzüberschreitenden Wassersystemen. Von 2008 bis 2018 arbeitete er für die IUCN (International Union for the Conservation of Nature), seit 2018 ist er für die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit(GIZ) tätig. Er wirkt als Berater in einem grenzüberschreitenden Projekt im Nilbecken mit, das sich gemeinsam mit Akteuren wie dem WWF auch dem Mara-Fluss widmet. Das Projekt wird vom Bundesumweltministerium finanziert und läuft noch bis September 2021.

Juan Carlos Sanchez steht for einer Pinnwand mit Begriffen zum Wassermanagement. Ein mittel-junger Mann, leger gekleidet, offenes Gesicht.
GIZ-Mitarbeiter Juan Carlos Sanchez ist Experte für internationales Wassermanagement.
Links ist eine Karte zu sehen, mit Kenia imNorden und Tansania im Süden, dem Victoria-See im Westen. Die unterschiedlichen Höhen sind farblich wiedergegeben, mit dem Mau-Wald als höchstem Bereich in über 2500 Metern Höhe. Im Zentrum ist das verzweigte Mau-Mara-Flusssystem gut zu erkenne.
Das verzweigte Fluss-System aus dem kenianischen Mau-Wald, das im Victoria-See endet.
Zu sehen sind die dicht gedrängten Gnus im und am Fluss. Die Ufer sind sehr steil. Oben auf dem Steilhang stehen etliche Geländewagen mit Touristen.
Bei ihrer jährlichen Wanderung überqueren über eine Million Gnus mehrmals den Mara-Fluss.
Im Bildvordergrund sind im Anschnitt von hinten Touristen zu sehen, die aus offenen Geländewagen heraus die Flussüberquerung der Gnus beobachten.
Die jährliche Gnuwanderung ist eine der größten Touristenattraktionen in Kenia und Tansania.
Dicht gedrängt stehen etliche Gnus, die Köpfe in den Mara-Fluss gesenkt, um zu trinken.
Die Gnus trinken noch, ehe sie sich an die gefährliche Flussdurchquerung wagen.
Einige Flusspferde sind mit ihren Köpfen aus dem Mara aufgetaucht.
Flusspferde verbringen ihre Tage im Mara.